Kommentar zum 1. FC KölnSelbst die schönste Pleite bleibt eine Pleite
- Der FC wartet noch immer auf den ersten Sieg in einem Geisterspiel.
- Trainer Gisdol findet nach dem 2:4 gegen Leipzig lobende Worte.
- Es wird nun darum gehen, die richtigen Schlüsse aus der Niederlage zu ziehen, denn am Sonntag gegen Augsburg wird es nicht einfacher.
Köln – Der 1. FC Köln hat zeitweise hervorragend ausgesehen am Montagabend gegen RB Leipzig. Die Mannschaft schoss zwei Tore und bot immer wieder Phasen, in denen die Spielidee, die ihr in der Coronapause abhandengekommen schien, wieder klar zu sehen war. So muss man gegen einen Champions-League-Viertelfinalisten erst einmal auftreten – das könnte eine legitime Deutung des Kölner Spiels sein.
Lange Durststrecke
Seit dem 6. März hat der FC kein Spiel mehr gewonnen. Eine Mannschaft mit einer derart langen Phase ohne Erfolg, ein Aufsteiger zumal, braucht nach einer anständigen Vorstellung keine harten Worte, sondern Zuspruch. Daher wagte sich Trainer Markus Gisdol ein wenig vor, als er feststellte: „Wenn wir so spielen wie heute, laufen uns die Ergebnisse sowieso zu.“
Das könnte Sie auch interessieren:
Nun sind Leistungen nur schwierig übertragbar. Der Schluss, man müsse gegen Augsburg am kommenden Sonntag einfach auftreten wie gegen Leipzig, ist nur scheinbar logisch. Tatsächlich werden die Augsburger es den Kölnern auf ganz andere Weise schwer machen. Denn eine Mannschaft voller Talent und Flair wie Julian Nagelsmanns Ensemble gerät zwar ungern in Rückstand. Doch spielt sie gelassener, denn sie weiß: Selbst wenn wir hier zwei Treffer kassieren, sind wir jederzeit in der Lage, zurückzukommen. Augsburg wird grimmiger auftreten als die Leipziger, denen es auch stets ein Anliegen ist, den Gegner lustvoll zu schlagen.
Punkte bleiben nötig
Die Kölner haben noch immer einen komfortablen Vorsprung auf die Abstiegszone – und mit einem Sieg in Augsburg hätten sie wohl eine Vorentscheidung geschafft. Noch aber sind sie auf Punkte angewiesen. Daher gilt es nun, die richtigen Schlüsse aus dem Spiel gegen Leipzig zu ziehen. Denn auch die schönste Pleite bleibt: eine Pleite.