1. FC KölnAuch Modeste mit Protest gegen Rassismus – Heldt will „mündige Spieler“
Köln – Anthony Modeste vom 1. FC Köln hat sich mit einem Torjubel den Protesten zum Tod des Afroamerikaners George Floyd und gegen Rassismus angeschlossen. Der französische Stürmer zeigte nach seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:3 gegen RB Leipzig in der Fußball-Bundesligapartie am Montagabend demonstrativ seine helle Innenseite der rechten Hand und die dunkle Außenseite der linken Hand nebeneinander. Auf Instagram schrieb er zu einem Foto dieser Szene: „#noracism#strongertogether#justiceforgeorgefloyd“ (#keinRassismus#gemeinsamstärker#GerechtigkeitfürGeorgeFloyd). Sein Verein wertete dies als „klares Signal“ des 32-Jährigen.
Kölns Sportchef Horst Heldt freut sich über „mündige Spieler“ und will eine Regelung finden, um Proteste gegen Rassismus nicht mehr zwingend bestrafen zu müssen. „Erst mal ist es so verankert, deshalb ist es nicht falsch, dass sich der DFB damit beschäftigt“, sagte Heldt am Dienstag. „Ich würde gerne grundsätzlich eine Idee entwickeln wollen, nach der man Spielraum lässt. Und ich habe die Hoffnung, dass der DFB das genauso sieht“, sagte Heldt. Für den Sportchef ist klar, „dass wir nicht auf der einen Seite Spieltage haben können, an denen wir in allen Stadien gegen Rassismus stehen und es auf der anderen Seite bestrafen."
Grundsätzlich findet es der Manager gut, dass sich Profis mit dem Thema beschäftigen und sich auch so gegen Rassismus wehren. Man befinde sich in bewegten Zeiten, diese Aktionen würden auch nicht jede Woche vorkommen. „Wenn es eine gute Sache ist und die Spieler beschäftigt, ist es wichtig, damit nicht hinter dem Berg zu halten. Es geht nicht darum, dass jede Woche einer eine Botschaft auf dem T-Shirt hat. Man muss da das richtige Maß finden", befand Heldt. Der Fußball, so führte der 50-Jährige weiter an, solle „weiter der Haupt-Fokus sein. Aber wir leben in einer Demokratie.“
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Am vergangenen Spieltag hatten durch verschiedene Aktionen und Gesten auch die Profis Jadon Sancho und Achraf Hakimi von Borussia Dortmund sowie Weston McKennie vom FC Schalke 04 und Marcus Thuram von Borussia Mönchengladbach auf dem Rasen gegen den gewaltsamen Tod von Floyd infolge eines brutalen Polizeieinsatzes in den USA protestiert.
DFB-Präsident Fritz Keller hatte Verständnis und „großen Respekt“ dafür geäußert. „Ob und welche Sanktionen die Solidaritätsbekundungen der Spieler nach sich ziehen werden, muss der DFB-Kontrollausschuss klären“, hieß es vom Deutschen Fußball-Bund weiter. Es solle festgestellt werden, „ob das Spiel und das Spielfeld der richtige Ort für diese Handlungen sind“, sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch. In den DFB-Regeln heißt es unter anderem, dass die Spieler keine Unterwäsche mit „politischen, religiösen oder persönlichen Slogans“ zeigen dürfen. Auf diese Weise hatten die beiden Dortmunder Profis ihren Protest ausgedrückt. (LW mit dpa)