1. FC KölnBayern-Fan Beierlorzer lässt die Liebe ruhen
- Die Kölner werden nach dem Spiel in der Allianz-Arena aufs Oktoberfest gehen – egal, wie das Spiel ausgeht.
- Wegen seines älteren Bruders, der für die Bayern spielte, empfindet Achim Beierlorzer eine Affinität" zum Rekordmeister.
- Die Münchner sind zur Wiesnzeit noch schwieriger zu schlagen als sonst schon.
Köln – Achim Beierlorzer ist zwar Franke, dennoch fühlt er sich dem FC Bayern München sehr verbunden. Das liegt an seinem persönlichen Bezug zum Rekordmeister, schließlich absolvierte sein älterer Bruder Bertram Beierlorzer in den Achtzigerjahren mehr als 100 Pflichtspiele für die Münchner. Da war es leicht, Bayern-Fan zu werden. „Es ist schon so, dass eine Affinität zum FC Bayern besteht“, sagt der Trainer des 1. FC Köln vorsichtig. Die Partie der Bayern in der Champions League am Mittwochabend gegen Belgrad hat er sich intensiv und mit Freude angesehen. Als Vorbereitung, aber auch zur persönlichen Erbauung. „Prinzipiell sehe ich es gern, wenn Bayern gewinnt“, sagt Beierlorzer, schränkt jedoch ein: „Aber natürlich nicht am Samstag.“
„Da ist es schnell vorbei“
Bei aller Sympathie ist Beierlorzer am Samstag in eigener Mission unterwegs, „da bin ich natürlich Trainer der gegnerischen Mannschaft, da ist es dann schnell vorbei mit der Affinität“, sagt er. 7500 Fans werden die Kölner begleiten, es ist das erste Wochenende des Oktoberfests, damit beginnt in der Bayrischen Landeshauptstadt die Phase, in der der Rekordmeister noch schwieriger zu schlagen ist als so schon: 126 Pflichtspiele haben die Münchner seit 1965 zur Wiesnzeit absolviert, 80 davon haben sie gewonnen, nur 13 verloren.
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Beierlorzer scheint das nicht zu stören. Im Gegenteil wirkt er absolut entschlossen, das Beste aus der Reise nach München zu machen. Die Kölner Mannschaft wird am Samstagabend das Oktoberfest besuchen – ganz gleich, ob sie zuvor in der Allianz-Arena reüssiert haben oder unter die Räder gekommen sind. „Das ist völlig unabhängig vom Ergebnis. Es war klar, dass wir das als Teamevent sehen.“ Beierlorzer wird auch die FC-Profis einladen, die nicht im Spieltagskader stehen. Er sei „weit entfernt davon, mich zu fragen, ob man sowas machen kann, wenn man gegen Bayern spielt“. Er habe keine Sorge, nach einer hohen Niederlage im Festzelt zu hocken und in sein Bier zu weinen – und selbst wenn: „Ich nehme das alles auf mich, wenn es nicht funktionieren sollte.“
Ungeschlagen gegen die Bayern
Beierlorzer ist noch ungeschlagen gegen die Bayern, es ist sein erstes Pflichtspiel gegen die Münchner Profis. Grundsätzlich ist Beierlorzers Bilanz gegen Mannschaften des FC Bayern bemerkenswert: Achtmal trainierte er die B-Junioren der SpVgg Greuther-Fürth gegen die Münchner – und holte fünf Siege.
Am Mittwoch hat er seine Spieler noch einmal intensiv trainieren lassen, nun widmet er sich der Taktik, um ausgeruht und mit einem guten Plan in München anzutreten. Wie er dem Gegner beikommen will, verrät er natürlich nicht, obwohl er einschränkt: „Wie ich die Bayern kenne, interessiert es sie eher peripher, wie wir spielen. Aber ich mache mein Ding.“ Klar ist: „Wenn man mit dem Begriff Schadensbegrenzung in ein Bundesligaspiel ginge, wäre ich der falsche Mann hier. Natürlich rechnet man sich etwas aus. Zu sagen: Lasst uns möglichst knapp verlieren – das ist nicht mein Ding.“