Köln – 370 Tage musste Jonas Hector seit seinem letzten Spiel für die deutsche Nationalmannschaft (15. November 2018 gegen Russland) auf einen Einsatz im DFB-Trikot warten. Nico Schulz und Marcel Halstenberg hatten dem Kölner langsam aber sicher den Rang abgelaufen. Gegen Nordirland bekam der 29-Jährige seine Chance wieder – und der FC-Kapitän nutzte sie eindrucksvoll. Hector bot eines seiner besten Länderspiele überhaupt.

Vor allem vor der Pause, als das Spiel noch eng und umkämpft war, war der Linksverteidiger an fast allen gefährlichen deutschen Angriffen beteiligt. Hector spulte ein großes Laufpensum ab, schlug präzise Flanken und bereitete das 1:1 durch Serge Gnabry und das 2:1 durch Leon Goretzka vor. In Abwesenheit des wegen Knieproblemen geschonten Schulz und des gar nicht erst angereisten, weil angeschlagenen Halstenberg meldete sich Hector in seinem 43. Länderspiel eindrucksvoll bei Bundestrainer Joachim Löw zurück. In dieser Verfassung dürfte er nur schwer aus dem Team zu verdrängen sein.

Dass Hector sich über sein Comeback im Kreis der Nationalmannschaft freute, war dem sonst eher reservierten Kölner in Frankfurt jederzeit anzusehen. Er feierte fast schon ausgelassen mit den Torschützen Gnabry und Goretzka. Er habe sein DFB-Comeback genossen, erklärte Hector nachher. Es sei schließlich ein Jahr her, dass er sein letztes Spiel für Deutschland absolviert habe. „Daher habe ich mich extrem darauf gefreut, und ich hoffe, das konnte man auch ein Stück weit sehen.“

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Beim 1. FC Köln ließ sich Hector bereits am Mittwochvormittag wieder blicken. Dass er offenbar guter Laune ist, bewies er, als er frohen Mutes Autogrammwünsche der Fans erfüllte. Beim FC wurde der Nationalspieler in den letzten fünf Spielen im defensiven Mittelfeld eingesetzt – allerdings noch unter dem mittlerweile geschassten Cheftrainer Achim Beierlorzer.