Beide Coaches zeigen sich am Spielfeldrand stets hochemotional und werden von ihrer Anhängerschaft genau dafür gelobt und gefeiert. Beide unterstützen ihre Mannschaften tatkräftig und permanent mit teilweise wilder Gestik - doch im Vergleich zum 49-jährigen Baumgart würde sich der 56-jährige Streich sogar als „ruhiggestellt“ bezeichnen.
Freiburg-Coach Christian Streich: „Steffen Baumgart hat keine Angst vor nichts“
„Wenn ich die Meter machen würde und mich so hinstellen würde wie er, dieser Sumoringer, das würden ja meine Kniegelenke gar nicht aushalten“, sagte Streich am Donnerstag auf der Pressekonferenz der Freiburger über den von ihm hoch geschätzten Trainer des 1. FC Köln.
„Ich weiß noch, wie er als Spieler war: voll drauf, vorne rein, keine Angst vor nix, ein totales Schlitzohr. Der kann die Mannschaft begeistern und auch die Kölner Zuschauer. Als ich gehört habe, Steffen Baumgart geht nach Köln, habe ich sofort in der Trainerkabine zu den Jungs gesagt: Das passt super“, beschrieb der SC-Coach.
Freiburgs Langzeit-Trainer rechnet nicht nur auf, sondern auch neben dem Spielfeld mit einer intensiven Begegnung. Streich hat genau registriert, wie sich der Stil der Kölner unter Baumgart veränderte: vom teilweise erschreckend schwachen Fast-Absteiger hat sich die Mannschaft in eine mutige und nimmermüde Pressing- und Angriffsmaschine verwandelt. „Es sind wahnsinnig viele Emotionen drin bei Köln, Steffen Baumgart verkörpert das natürlich auch“, sagte er. „Es wird keine Ruhepause geben.“
Der Kölner Fußball ist auch der Grund dafür, dass der FC in der Liga eindeutig besser dasteht, als er geplant haben dürfte. Nach dem 2:2 in Bochum hat das Baumgart-Team bereits satte zehn Punkte Vorsprung auf Relegationsplatz 16. Sollten sie den Tabellenfünften vor 10.000 zugelassenen Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion bezwingen, hätten sie nur noch einen Zähler Rückstand auf Freiburg. Die hervorragende Situation des FC würde sich im Kampf um den Klassenerhalt noch einmal verbessern. (oke, mit dpa)