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Köln vs. SchalkeZwei Trainer in Schwierigkeiten treffen aufeinander

Lesezeit 4 Minuten
Gisdol

Unter Druck: FC-Trainer Markus Gisdol

Köln – Es mochte seltsam klingen aus der Perspektive eines Tabellen-16., der über einen Verein auf Rang 18 spricht, doch hatte Markus Gisdol durchaus Recht mit seiner Einschätzung, der FC Schalke 04 stehe noch „bedeutend schlechter“ da als sein 1. FC Köln. Weil der Trainer jedoch selbst bemerkte, dass seine Worte einer weiteren Erklärung bedurften, fügte er noch an: „Von den Punkten her.“

Tatsächlich ist die Lage vor dem Duell der Kölner bei den Gelsenkirchenern (18.30 Uhr, Sky) eine besondere. Die Schalker brauchen ohnehin bereits ein Wunder, um am Ende dieser Saison, deren Hinrunde am Mittwochabend ihren Abschluss findet, nicht in die Zweite Liga abzusteigen. Mit sieben Punkten nach 16 Spielen ist noch nie eine Mannschaft in der Klasse geblieben, die Schalker haben damit wie Mainz 05 auf dem vorletzten Rang zumindest der Statistik nach also kaum noch Aussichten auf Rettung.

Ein Kölner Sieg verschärfte die Situation noch einmal erheblich. Von einem Endspiel möchte jedoch keiner der beteiligten Trainer sprechen. „Ich kenne die Tabellenlage. Es ist eine Schlüsselpartie, aber von denen haben wir noch einige vor uns“, sagte Schalkes Trainer Christian Gross am Dienstagnachmittag. Auch Gisdol äußerte sich zurückhaltend. „Es ist unser letztes Vorrundenspiel und natürlich ist es wichtig“, sagt er. Sein Job würde wohl vorerst nur im Fall eines vollständigen Zusammenbruchs in Gefahr geraten. In der Mitte einer Englischen Woche sind Trainerwechsel sehr unwahrscheinlich.

Gisdol betont Niederlagen von Schalke

Im Falle eines Kölner Sieges würde sich der Vorsprung auf Schalke von fünf auf acht Punkte vergrößern; sollte Arminia Bielefeld am Mittwoch zudem gegen Stuttgart nicht gewinnen, stünde der FC zur Halbzeit der Saison auf einem Nicht-Abstiegsplatz. Doch auch die Kölner strotzen nicht gerade vor Selbstbewusstsein nach nun 485 Minuten ohne Tor.

Allerdings schien es Markus Gisdol ein Anliegen zu sein, die Form des Gegners zu erwähnen: „Von den letzten drei Spielen haben sie zwei verloren. Und es wird teilweise so transportiert, als hätten sie alles gewonnen“, sagte er. Schalke werde „positiver dargestellt als manch anderer Klub unten drin“ – das klang ein wenig, als wolle Gisdol der eigenen Mannschaft durch ein zünftiges „die können doch auch nichts“ Mut machen, derartige Ansagen kennt man eher aus Kreisliga-Kabinen.

Möglicherweise hat die Kritik an den mut- und mittellosen Auftritten seiner Leute aber auch die Ehre des 51-Jährigen angekratzt. Gisdol betonte, wie wichtig für eine Mannschaft wie die Kölner die defensive Stabilität sei. Doch in den fünf Spielen, die der FC zuletzt ohne eigenen Treffer zubrachte, kassierte Köln insgesamt zehn Tore. Entsprechend eingetrübt zeigt sich mittlerweile die Tordifferenz.

Schalke müht sich um Huntelaar

Der Sprung vom 0:5 in Freiburg zum 0:0 gegen Hertha BSC am vergangenen Wochenende war dennoch ein gewaltiger, wenngleich die Defensivleistung kaum für eine Entwicklung der Mannschaft steht. Defensiv stabil waren die Kölner in dieser Saison immer wieder, vor allem dann, wenn sie extrem tief standen, konzentriert auftraten und die geforderte Laufleistung erbrachten. An dem Punkt, den sie mit dem gruseligen und am Ende glücklichen 0:0 gegen Berlin erreicht hatten, waren sie bereits.

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Zu Beginn dieser Woche betonte Gisdol, dass ein Spiel ohne Gegentor immerhin bedeute, dass man dem Gegner die Chance auf den Sieg nimmt. Doch grundsätzlich reichen 34 Unentschieden zwar statistisch für Platz 15, allerdings haben die Kölner in dieser Saison schon zu oft verloren, um sich noch dergestalt zum Klassenerhalt mauern zu können. Am Mittwoch wäre ein 0:0 aber für Köln wertvoller als für die Schalker. Für den weiteren Saisonverlauf will Gisdol dann wieder mehr Wert auf das Spiel mit dem Ball legen. „Wir arbeiten daran“, sagt der Trainer.

Die Schalker konnten am Dienstag einen Erfolg ihres Bemühens um Klaas Jan Huntelaar (Ajax Amsterdam) vermelden. Der 37-Jährige unterschrieb einen Vertrag bis Saisonende. „Ich will meinen Teil dazu beitragen, dass wir den Klassenerhalt schaffen. Schalke gehört in die 1. Bundesliga“, sagte der Stürmer, der möglicherweise gegen Köln schon zum Einsatz kommt.