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Kommentar

Magdeburg-Pleite
Der 1. FC Köln braucht einen überragenden Transferwinter

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Lesezeit 2 Minuten
Enttäuschung bei FC-Angreifer Luca Waldschmidt und seinen Kollegen nach dem 1:2 gegen den 1. FC Magdeburg

Enttäuschung bei FC-Angreifer Luca Waldschmidt und seinen Kollegen nach dem 1:2 gegen den 1. FC Magdeburg

Die Niederlage im eigenen Stadion gegen den 1. FC Magdeburg offenbart erneut die Schwächen des Kölners Kaders.

Zwei Spiele lang hatte der 1. FC Köln die neue Liga genießen können. Beim 5:0 gegen Braunschweig und anschließend beim 3:1 auf Schalke war die Kölner Spielidee voll aufgegangen. Nicht nur Chancen in Serie, sondern auch eine ordentliche Zahl an Toren: Der Knoten schien geplatzt.

Dann kam der 1. FC Magdeburg nach Müngersdorf, und wieder spielte der FC konsequent nach vorn. 33 Torschüsse waren es diesmal, damit überboten die Kölner spielend ihre Bestmarke des Saisonauftaktes gegen den HSV. Damals hatten sie 28-mal aufs Tor geschossen – und ebenfalls 1:2 verloren.

Trainer Gerhard Struber hatte anschließend mehrfach erklärt, dass es nur eine Frage der Zeit sei, wann seine Leute nachhaltig treffen würden. Tore seien die „logische Konsequenz“ seines Spielkonzepts, sagte er. Das war überzeugend vorgetragen, Struber hat einst in führender Position in der Versicherungswirtschaft gearbeitet. Er kennt sich aus mit Wahrscheinlichkeiten.

Dass der 1. FC Köln am Samstag im dritten Heimspiel der Saison die zweite extrem unwahrscheinliche Niederlage kassierte, dürfte Struber daher nicht einfach mit dem Ausbleiben von Glück erklärt haben. Es lag an seinen Spielern, die das Toreschießen schlicht vergaßen, wie Struber es formulierte.

Gegen Schalke und Braunschweig, die Schießbuden der Liga, war den Kölnern das Torschießen leichtgefallen. Als am Samstag dann eine der besten Abwehrreihen des Unterhauses in Köln gastierte, war es vorbei mit der logischen Konsequenz.

Eine Frage der Qualität

Die einzige Erklärung dafür ist die Qualität des Offensivpersonals. Tim Lemperle etwa spielte am Samstag 90 teils faszinierende Minuten. Doch der 22-Jährige braucht einen zuverlässigen Schützen an seiner Seite. Einen solchen hatte Köln auch am Samstag nicht; nicht in der ersten Elf – und noch weniger auf der Bank. Als Adamyan, Waldschmidt und letztlich Tigges auf dem Platz standen, kollabierte das Kölner Spiel endgültig. Und als Carstensen für Thielmann ins Spiel kamen, zeigte sich erneut, wie wenig Tiefe der Kölner Kader hat.

Es bleibt also dabei: Um nachhaltig um den Aufstieg mitspielen zu können, braucht der 1. FC Köln in diesem Winter eine herausragende Transferphase. Sportchef Christian Keller wird sich dringend übertreffen müssen.