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Kommentar nach WolfsburgDer 1. FC Köln hat gegen Mainz endlich sein Endspiel

Lesezeit 2 Minuten
Gisdol_Soonntag

Markus Gisdol steht vor dem entscheidenden Duell seiner Zeit als FC-Trainer. 

Köln – Punktgleich mit dem Vorletzten, mittlerweile zwei Zähler hinter dem Viertletzten: Die Folgen des 0:1 in Wolfsburg vom Karsamstag sind für den 1. FC Köln drastisch ausgefallen. Dabei stand am Ende ein Befund, der dem des 2:2 gegen Dortmund nicht unähnlich war: Die Kölner überzeugten phasenweise, waren gegen eine Wolfsburger Elf, die derzeit weit formstärker auftritt als der BVB, mindestens eine Halbzeit lang die bessere Mannschaft. Und hatten das Spiel in dem Moment verloren, als sie einen unnötigen Gegentreffer kassiert hatten.

Wieder zeigte sich der FC nur bedingt angriffsbereit, was fatal ist: Gegen den VfL, der in dieser Saison überhaupt erst viermal ohne eigenen Treffer geblieben ist, sind die Aussichten auf einen Punkt extrem niedrig, wenn man kein Tor schießt. Zur Halbzeitpause war ein Wolfsburger 1:0-Sieg bei aller Seriosität des Kölner Vortrags das wahrscheinlichste Ergebnis.

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Die Kölner sind nun exakt an dem Punkt, dem sie seit Monaten entgegengetrudelt sind: Der 28. Spieltag steht an, Mainz 05 gastiert in Müngersdorf. Der Gegner hat in der Rückrunde sagenhafte zehn Punkte auf Köln gutgemacht. Dennoch reicht dem FC ein Sieg, um wieder an Mainz vorbeizugehen. Ob die personelle Stabilität, die Rückkehr der Verletzten und die Ruhe im Umfeld dazu führen, dass die Mannschaft mental stark genug ist für diese Aufgabe, wird sich zeigen müssen.

Kleinste gemeinsame Hoffnung

Diese Komponenten bedeuten nicht mehr als die kleinste gemeinsame Hoffnung. Aber man hat sich darauf verständigt, und sollte es gut ausgehen, wird man sich am Geißbockheim eine ganze Sommerpause lang auf die Schultern klopfen.

Alles ist möglich

Für Markus Gisdol ist nach wie vor alles möglich: Einerseits der zweite Klassenerhalt nacheinander, was für den 1. FC Köln angesichts der Platzierungen der vergangenen 20 Jahre nicht gerade selbstverständlich ist. Andererseits aber auch das Ende des Versuchs, mit einer Ausbeute von 1,09 Punkten pro Partie über eine Phase von mehr als 500 Tagen hinweg so etwas wie nachhaltigen Erfolg zu haben.

Dass der Trainer über die Saison hinaus nicht das Vertrauen hat, gilt als ausgemacht. Die Rettungsmission dagegen traut man ihm zu. Doch darf man davon ausgehen, dass es den Verantwortlichen beim 1. FC Köln derzeit beim Blick in den Abgrund nicht weniger schwindelig wird als den Fans.