Beim Baumgart-Team muss schon fast alles passen, damit es Erfolg hat, denn der Kader der Kölner zählt zu den schwächsten der Liga.
Kommentar zum Kölner AbsturzDer FC ist so nur bedingt konkurrenzfähig
Die Länderspiel-Pause kommt für den 1. FC Köln nicht nur zum richtigen Zeitpunkt, nein, der Klub benötigt sie dringend. Er muss in einer schwierigen Phase der Saison die Sinne wieder schärfen, zur Konzentration zurückfinden, zusammenrücken und zu Lösungen gelangen, auf die es im Endspurt ankommen wird.
Denn was nach dem guten Start ins neue Jahr noch ganz weit weg schien, ist zur bitteren Realität geworden: Der FC befindet sich mitten im Abstiegskampf, es geht einzig darum, den Worst Case zu verhindern. Sollte jemand Luftschlösser gebaut haben, sind diese nun endgültig verweht.
Der Negativlauf der vergangenen Wochen hat deutliche Spuren hinterlassen. Er nahm beim 1:6 in Dortmund eine Eigendynamik an, die besorgniserregend ist. Mit ausbleibenden Erfolgserlebnissen werden automatisch die Zweifel an der eigenen Leistungsfähigkeit größer, das ist nun einmal im Sport so. Der FC trat wie ein Absteiger auf.
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Aus dem Verein ist zu vernehmen, dass die Mannschaft nun eine Wagenburg bilden und weiter zusammenrücken will. Und das ist alternativlos. Seit Karneval und den Feierlichkeiten zum 75. Geburtstag ist beim FC die Luft raus. Gewiss, in der Bundesliga ist es fatal, wenn deshalb ein paar Prozentpunkte fehlen und – wie beim 0:2 gegen Wolfsburg – gleich mehrere Spieler ausfallen.
Doch Rosenmontag ist einen Monat her, der Karneval taugt deshalb ganz sicher nicht als einzige Erklärung für den Absturz. Der 1. FC Köln war zuletzt immer eine bessere Mannschaft als die Summe seiner Einzelspieler. Der Kader, so zeigt sich jetzt in Deutlichkeit, gehört zu den schwächsten der Liga. Den Ausfall von Mark Uth und den Weggang von Torjäger Tony Modeste, auf den das Kölner Offensivspiel ausgerichtet war, konnte der FC nie kompensieren – auch, weil er nicht die finanziellen Mittel dafür hat und die Transfers die Erwartungen nicht erfüllten.
Mannschaft hat oft überperformt
Es war Baumgarts Verdienst, dass er quasi seit Amtsübernahme ungemein viel aus den Spielern herausgekitzelt hat. Diese Mannschaft hat mehrfach überperformt. Jetzt tut sie das nicht mehr und ist deshalb nur bedingt konkurrenzfähig. Denn für die physische, mutige Art, wie Baumgart sein Team spielen ließ und zu Höchstleistungen trieb, muss alles passen. Der Coach steht in der Verantwortung, nun Lösungen finden. Alternativen dazu hat er keine. Es wird eine Herkulesaufgabe.