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Kommentar zum FCWettichs Wahl gibt dem Vorstand die Gelegenheit, sich zu bewähren

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Cwetttich

Carsten Wettich am Donnerstag vor der Lanxess-Arena

Köln – Nach einer Saison voller Schwierigkeiten hat der 1. FC Köln knapp drei Wochen nach dem letzten Spiel der Profimannschaft doch noch einen zwar zähen, aber würdigen Weg in die Sommerpause gefunden. Die Mitgliederversammlung war zwar eine historische, allerdings nur deshalb, weil sie erstmals rein virtuell durchgeführt wurde und sich unerträglich zog. Der FC ließ die Chance aus, dem schlechten Beispiel anderer Vereine zu folgen und sich mit technischen Problemen zu blamieren. Und auch inhaltlich ersparte sich der Verein schwerere Verwüstungen.

Erfolg des Präsidiums

Carsten Wettichs Wahl zum Vizepräsidenten gelang wie von den Gremien gewünscht, der Vorstand wurde entlastet. Das alles wird der Vereinsführung helfen: Offenbar haben die Beteuerungen, den FC mit einer langfristigen Strategie zum Erfolg zu führen, ausreichend überzeugt. Die Mitglieder hatten die Wahl zwischen Unruhe und dem Prinzip Hoffnung – und offenbar ist das Vertrauen in die aktuelle Klubführung groß genug, um sich gegen weiteres Chaos zu entscheiden.

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Der Vorstand hat in den vergangenen Wochen eine bemerkenswerte Offensive hingelegt: Fehler gestanden, zu kommunizieren begonnen. Und zwei Jahre nach Bekanntgabe der Kandidatur doch noch öffentlich gemacht, wofür man stehen will.

Das alles wirkte sehr bemüht, mitunter all zu sehr. Der amtierende Vorstand will wie womöglich keiner zuvor in der Geschichte des 1. FC Köln mit einer Strategie verbunden werden. Dass man damit und mit derart schwachen Redebeiträgen wie am Donnerstagabend keine spontanen Begeisterungsstürme erntet, müssen Werner Wolf und seine Mitstreiter aushalten. Sollte sich der sportliche Erfolg tatsächlich einstellen, wird der Dank groß genug ausfallen.

Kritisches Auge

Die Fehler der bisherigen Amtszeit sind damit nicht gelöscht, bis zur nächsten Vorstandswahl im Herbst 2022 haben Werner Wolf und sein Team jedoch Gelegenheit zur Bewährung. Der Mitgliederrat wird das Wirken des Präsidiums weiter kritisch verfolgen, die Mitglieder ohnehin.

Das alles ist Teil eines demokratischen Prozesses, wie ihn die Satzung des 1. FC Köln vorsieht. Dass der Klub nun als Erstligist ohne schwere Konflikte in den Sommer geht, wird die Zuversicht stärken – und womöglich die Aufbruchsstimmung bringen, die zuletzt so gefehlt hat.