Der problematische Saisonstart sorgt am Geißbockheim nicht für Aktionismus. Christian Kellers Vorgehen ist nicht ohne Risiko.
Kommentar zum 1. FC KölnDas Vorgehen der Verantwortlichen ist folgerichtig, aber riskant
Die beiden ersten Spielzeiten mit Steffen Baumgart begannen für den FC jeweils mit einem Sieg, nun steht Köln mit null Punkten und nur einem Treffer vorerst im Untergeschoss der Tabelle. Das ist man nicht gewohnt vom 1. FC Köln dieser Tage.
FC bringt nicht die Energie auf, Wolfsburg aus dem Spiel zu nehmen
Was gegen Wolfsburg hinzukam: Köln spielte zwar gegen eine individuell stärker besetzte Mannschaft. Doch in der Vergangenheit dienten dem FC gerade solche Gegner vor eigenem Publikum als Leiter, um ihr Niveau zu übertreffen. Der Spielverlauf schien es am Samstag sogar herzugeben. Nach der Führung in der 55. Minute schien der weitere Verlauf klar, jedenfalls nach den Erfahrungen der jüngeren Vergangenheit: Drei frühe Wechsel, um noch einmal die Intensität zu erhöhen, auf dass der Gegner endgültig die Freude verliere am Fußballspielen in Müngersdorf.
Doch gelang es den Kölnern nicht, diese Hoffnung zu stützen. Zu grundsätzlich waren die Schwierigkeiten. Ohne Mittelstürmer und mit schwächelnden Leistungsträgern war der FC nicht in der Lage, einer hervorragend organisierten Wolfsburger Elf den Stecker zu ziehen.
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Null Punkte also vor dem Spiel in Frankfurt. Doch so grundsätzlich die Probleme am Samstag aussahen, haben die Kölner in den ersten beiden Saisonspielen gegen überlegen besetzte Gegner jeweils berechtigte Aussichten gehabt, mindestens zu punkten. Baumgarts Mannschaft hat zwar zwei Spiele verloren. Untergegangen ist sie jedoch nicht. Wenngleich das Spiel gegen Wolfsburg eine Enttäuschung war: Ein teuer besetzter Werksklub, dem es an einem Spätsommersamstag nicht gelingt, den Gästeblock in der kleinsten Variante zu füllen, ist kein Gegner, dem man daheim gern unterliegt.
Rückkehrer sorgen für Hoffnung
Maina und Tigges kehren zurück, Alidou seine Chance erhalten. Jan Thielmann und Mark Uth werden aufgebaut, Davie Selke dürfte nach der Länderspielpause wieder hergestellt sein. Personell gibt es Hoffnung.
Und doch zeigt sich nun ein Szenario, mit dem zu rechnen war, mit dem die Kölner Verantwortlichen selbst hatten rechnen müssen: Die personelle Besetzung ist dünn. Dass Christian Keller mit Blick auf Finanzlage und Gruppengefüge zögert, Anpassungen am Kader vorzunehmen, ist angesichts der Prognosen zwar folgerichtig.
Doch ein Risiko bleibt.