Kommentar zum FC-JahrDie große Kölner Sehnsucht nach Emotionen
Köln – Noch einmal ein leeres Stadion, wieder Regen, der auf das Dach prasselt: Das Fußballjahr für den 1. FC Köln endete am Dienstagabend in derselben Szenerie, in der die Mannschaft im März beim ersten Geisterspiel der Bundesliga-Geschichte in Gladbach in die Zeit des Corona-Spielbetriebs gestartet war. Profifußball in Zeiten der Pandemie – es bleibt eine hohle Veranstaltung, durchgezogen nur, um einen Betrieb durch die Krise zu tragen, der ansonsten womöglich nicht mehr da wäre, wenn die Krise denn eines Tages überstanden ist und die Menschen wieder den Fußball als liebe Gewohnheit in ihren Alltag einbauen wollen.
Der verbissene Pokalkampf beim 1:0 gegen Osnabrück am Dienstagabend, er hätte bei ausverkauftem Haus im Flutlicht von Müngersdorf gewiss nicht für Begeisterungsstürme gesorgt. Doch selbst das ungeduldige Raunen Zehntausender auf den Rängen, dann die Befreiung durch den Treffer ihres Lieblings und eine Ehrenrunde nach dem Schlusspfiff, während die Fans auf den Tribünen einander frohe Feiertage wünschen und sich für das erste Heimspiel im neuen Jahr verabreden: Ein dürres 1:0 über einen Zweitligisten hätte vor Zuschauern eine Kraft entfaltet, die man sich nach neun Monaten in leeren Stadien kaum mehr vorstellen kann.
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Sportlich liegt der 1. FC Köln an der Schwelle zum neuen Jahr auf Kurs, trotz der Rückschläge: In der Liga auf einem Platz, der den Klassenerhalt bedeutete, im Pokal eine Runde weiter. Das ist schon in Ordnung, und es lässt immerhin Raum, um auch in Sachen Fußball auf ein Jahr 2021 zu hoffen, das besser wird als das nun endende.