Werner Wolf, Präsident des 1. FC Köln, wird den Doublesieger nicht zum sportlichen Berater des Vorstands machen.
Nach Vorstoß des VorstandskritikersFC-Präsident Wolf schließt Zusammenarbeit mit Prestin kategorisch aus
Werner Wolf, Präsident des 1. FC Köln, schließt eine Zusammenarbeit des amtierenden Vorstands mit Dieter Prestin kategorisch aus. Wolf hatte sich kurz vor Weihnachten mit dem Vorstandskritiker getroffen und diesem angeblich eine zukünftige Rolle als sportlicher Berater des Vorstands angeboten. Doublesieger Prestin hatte im „Kölner Stadt-Anzeiger“ den Inhalt des Gesprächs mit Wolf öffentlich gemacht – was wiederum dem FC-Präsidenten überhaupt nicht gefallen hat.
Wolf ließ am Donnerstag nun folgendes mitteilen: „Es ist korrekt, dass Dieter Prestin mit dem Wunsch des Austauschs auf mich zugekommen ist. Wenn ein Ex-Spieler mit diesem Anliegen an mich als FC-Präsidenten herantritt, ist es für mich eine Selbstverständlichkeit, mit ihm zu sprechen. Wir hatten daran anschließend zwei persönliche Termine, in denen wir unsere Sichtweisen ausgetauscht haben. In diesen Gesprächen ist für mich erneut klargeworden, dass unsere Vorstellungen, wie der FC aufgestellt werden sollte, weit auseinanderklaffen. Dieter Prestins spätere öffentliche Äußerungen haben diese Erkenntnis noch erhärtet. Um es klar zu sagen: Es wird für den aktuellen Vorstand keine Zusammenarbeit mit Dieter Prestin geben, das habe ich ihm auch persönlich mitgeteilt.“
Im kommenden September stehen beim Zweitliga-Tabellenführer Vorstandswahlen an. Das aktuelle Präsidium, das von den Mitgliedern im vergangenen Jahr nicht entlastet worden war, muss ernsthaft um seine Wiederwahl bangen. Wenig bis nichts spricht derzeit dafür, dass der Mitgliederrat das Trio, das seit 2019 im Amt ist, noch einmal zur Wahl vorschlagen wird. Am 15. Januar lädt der amtierende Vorstand allerdings erstmals wieder zu einem Mitgliederstammtisch ein. Dort will auch Prestin anwesend sein.
1. FC Köln: Prestin nach Abstieg des Klubs größter Kritiker der Führung
Prestin hatte sich im vergangenen Jahr nach dem Kölner Bundesliga-Abstieg und dem Cas-Urteil öffentlich als größter Kritiker des Vorstands und von Sport-Geschäftsführer Christian Keller hervorgetan. Mehr noch: Mit einem eigenen Team wollte er Wolf und seine Stellvertreter Eckhard Sauren und Carsten Wettich stürzen.
Der frühere Kölner Abwehrspieler und Wolf hatten am 16. Dezember das Bundesliga-Spiel der FC-Frauen gegen Leipzig (1:3) verfolgt und sich vorher am Geißbockheim ausgetauscht. Besprochen wurde offenbar ein überraschender Plan. „Wir haben uns sehr kritisch ausgetauscht. Es ging um Fakten, nicht um persönliche Eitelkeiten. Das Gespräch verlief überaus entspannt und zielführend.” Es soll auch um einen Posten für Prestin gegangen sein: als sportlicher Berater des Vorstands. „Auch wenn wir nicht in allen Punkten einer Meinung waren, haben wir vereinbart, dass wir Anfang Januar 2025 wieder ein Treffen ausmachen werden”, sagte Prestin. Es gehe darum, „dass ich meine Kompetenz einbringen kann, damit wir alle gemeinsam unseren FC wieder dahin bringen, wo er hingehört”. Mit Erich Rutemöller und Frank Schaefer hat der Bundesliga-Absteiger allerdings bereits zwei bezahlte Vorstandsberater beschäftigt.
Laut Prestin wollte sich Wolf Anfang Januar noch einmal bei ihm melden, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Dies dürfte nach den Aussagen des FC-Präsidenten nun hinfällig geworden sein.