Ein Wunschspieler ist da, möglicherweise verpflichtet Köln bis zum Ende der Transferfrist aber noch einen weiteren.
Neuzugang beim FCAlidou soll bald ein Faktor werden in Baumgarts Team – Maina mit Rückstand
Am Dienstag begrüßte Steffen Baumgart einen weiteren Wunschspieler auf seinem Trainingsplatz: Faride Alidou, dessen Verpflichtung der 1. FC Köln am Abend zuvor öffentlich gemacht hatte, arbeitete erstmals mit der Mannschaft. Der gebürtige Hamburger ist zunächst für ein Jahr von Eintracht Frankfurt ausgeliehen. In der vergangenen Saison absolvierte Alidou bei den Hessen 15 Einsätze in der Bundesliga und spielte zudem in der Champions League gegen Tottenham Hotspur.
In diesem Sommer waren Alidous Aussichten auf Einsätze allerdings getrübt. Daher soll der 22-Jährige in Köln Spielpraxis sammeln, wo das System auf Spieler wie ihn angewiesen ist. „Er hat viel von dem, was wir uns vorgestellt haben. Gute Geschwindigkeit, robust. Wir hoffen, dass er im Laufe der Saison ein Faktor werden kann“, sagte Baumgart nach der ersten Einheit mit dem Neuen.
Am Ende der Saison werden die Kölner dem Vernehmen nach die Möglichkeit haben, Alidou fest zu verpflichten. Frankfurt wiederum soll den Spieler im Gegenzug per Option gleich zurückverpflichten können. Doch das ist in diesen Augusttagen ferne Zukunft. Zunächst soll Alidou auf den Kölner Flügeln für Gefahr, Flanken und Abschlüsse sorgen. Auf welcher Seite lässt Baumgart bislang offen. „Ich sehe ihn offensiv und habe mich noch nicht festgelegt“, sagt er.
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Körperlich stieg Alidou am Dienstag ohne Auffälligkeiten ein, keine Überraschung für seinen neuen Chef. „Frankfurt trainiert ja nicht weniger als wir“, stellte Baumgart fest. Dennoch will man den Spieler langsam heranführen, der Kölner Fußball ist komplex. „Es geht um Abläufe. Wir sollten nicht sofort alles erwarten“, sagt Baumgart.
1. FC Köln: Steht Neuzugang Faride Alidou im Kader?
Das klingt nach einem vorsichtigen Beginn seines FC-Kapitels für Alidou, der seine Mitspieler Eric Martel und Denis Huseinbasic wie auch den derzeit verletzten Jan Thielmann aus der U-21-Nationalmannschaft kennt. Baumgart will ihm Zeit geben, obwohl der Trainer weiß, dass er in der Offensive dringend angewiesen ist auf Alidou. Je nach Verlauf der Trainingswoche wird der Zugang am Samstag (15.30 Uhr) im ersten Heimspiel der Saison gegen den VfL Wolfsburg im Kader stehen. „Ich habe nicht den Plan, dass er von Anfang an spielt. Aber das ist nicht in Stein gemeißelt“, erklärt Baumgart.
Der Kölner Bedarf an sprintstarken Offensivspielern wird vorerst weiter schwierig zu decken sein. Linton Maina schleppte sich am Dienstag nach einer weiteren Schwersteinheit vom Trainingsplatz, der Rechtsaußen holt derzeit wegen Krankheit und Verletzung verpasste Grundlageneinheiten aus der Vorbereitung nach. Von Spielfitness ist Maina derzeit ein Stück entfernt.
„Er liegt 14 Tage hinter der Mannschaft. Bei dem, was ich den Jungs abverlange, brauchen sie die Vorbereitung und das Training. Wer das nicht hat, kann unser Spiel nicht mitgehen. Oder er versucht es – und knallt irgendwann raus“, erklärt Baumgart.
1. FC Köln: Steffen Baumgart will Maina Zeit geben
Mainas Qualität liegt in seinen Sprintfolgen – und dafür braucht es Fitness. Daher widersteht Baumgart der Verlockung, Maina vorschnell zu bringen, obwohl einer wie er etwa am Samstag beim 0:1 in Dortmund den Unterschied hätte ausmachen können. Als Köln gegen eine besonders im zweiten Durchgang enttäuschende Borussia begann, das Spiel zu diktieren, fehlte vor allem einer, der einen Gegenangriff mit purer Laufgewalt zum Ende bringt.
Doch die Kölner wollen vernünftig sein. „Wir haben noch 33 Spieltage und mindestens ein Pokalspiel. Es wäre schon schön, wenn er 30 davon machte. Deswegen suchen wir nach der Balance.“
Bei Davie Selke ist die Prognose gut
Gleiches galt für Davie Selke, der als Mittelstürmer ebenfalls kaum abkömmlich ist im Kölner Kader. In Dortmund hielt er nur 52 Minuten durch, ehe ihm der lädierte Muskel signalisierte, für diesen Tag besser aufzuhören mit dem Sport. Offenbar rechtzeitig, am Dienstag trainierte Selke beschwerdefrei. „Die Prognose ist gut“, sagte Baumgart.
Schlechter sieht es dagegen bei Mark Uth aus, der auch am Dienstag nicht mit der Mannschaft trainierte. Allerdings scheint der Regisseur nicht schwerer verletzt zu sein. „Mark geht es nicht so gut, wie wir es uns vorstellen. Aber wenn man ein Jahr kein Fußball gespielt hat, merkt man Muskelgruppen, die man ein Jahr nicht gespürt hat. Aus meiner Sicht ist das ein normaler Prozess. Wir müssen Geduld haben“, erklärt sein Trainer.
Verteidiger und Mittelstürmer gesucht
Ein wenig abwarten heißt es auch bis zum Ende der Transferperiode. Die Kölner suchen noch einen Verteidiger und möglicherweise einen Mittelstürmer. Baumgart gab zwar keine tiefgreifende Auskunft. Doch grinste er breit, als er sagte: „Wir lassen uns überraschen. Ich bin sehr zufrieden, trotzdem gucken wir noch eine Woche. Ich bin da sehr offen.“