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Kommentar zur RelegationKieler Frust schlägt Kölner Erleichterung

Lesezeit 2 Minuten
Enttäuschung FC

Enttäuschung bei den Kölner Spielern nach der Relegations-Pleite

Köln – Vor dem Hinspiel gegen Holstein Kiel war viel vom Momentum die Rede, und tatsächlich war der 1. FC Köln ja mit mehr Schwung in die finalen Partien dieser Spielzeit gekommen als der Gegner von der Ostsee: Kiel hatte auf den letzten Metern der regulären Saison kräftig an Boden verloren und die Relegation daher zunächst nicht als Lohn für eine starke Saison empfunden, sondern als das bittere Resultat zweier Niederlagen. Emotional und körperlich angeschlagen reisten die Kieler nach Köln.

Dort wartete ein Gegner, der nach furchtbaren Monaten plötzlich etwas gewonnen hatte: Die Relegation gab dem 1. FC Köln die Herrschaft über sein Schicksal zurück. Zwar hatte der FC dieses Zwischenziel erst vier Minuten vor Schluss erreicht und nur unter der Mithilfe des Rivalen aus Mönchengladbach. Doch immerhin mit einer starken Leistung, die den so knappen Ausgang beinahe souverän hatte aussehen lassen.

Kieler Frust stärker als Kölner Erleichterung

Der 1. FC Köln hatte tief in den Abgrund geschaut, entsprechend groß war die Erleichterung. Doch am Mittwoch mussten die Kölner die Erfahrung machen, dass Frust womöglich ein besserer Antrieb ist als Erleichterung.

Das wäre jedenfalls eine Erklärung für den verblüffend energetischen Aufritt der Kieler, die mit nimmermüdem Einsatz dafür sorgten, dass aus dem Aufwand der Kölner so wenig entstand, vor allem kein Tor.

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Ohne die zuletzt matten Sebastian Andersson und Florian Kainz in der Startformation trat der 1. FC Köln wie eigentlich in der gesamten Saison mit einer improvisierten Offensive auf. Dass die Gäste dann im Standard trafen, ist einerseits ärgerlich. Andererseits hat das Verteidigen von Standards weniger mit Qualität als mit Entschlossenheit zu tun – und beim womöglich schicksalhaften 0:1 war der Bundesligist nicht entschlossen genug.

Das ist ein schwer verzeihlicher Makel. Dass Kiel es sich so hübsch einrichten konnte in Müngersdorf, lag an den Kölnern, die einen kontrollierten Weg ins Spiel suchten, statt das den Schwung zu nutzen und früh Zweifel beim Gegner zu säen.

Nun steht der FC wieder mit dem Rücken zur Wand, in Kiel braucht die Mannschaft im letzten Spiel der Karriere ihres Trainers einen Sieg. Kein unmöglicher Auftrag gegen einen Zweitligisten. Doch wird mehr vonnöten sein als ein verzagter Auftritt wie der am Mittwoch.