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Rückkehrer machen Hoffnung1. FC Köln mit Kainz und Andersson nach Wolfsburg

Lesezeit 5 Minuten
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Markus Gisdol versucht, den Druck von sich und seiner Mannschaft fernzuhalten.

Köln – Markus Gisdol hat in dieser Woche einen wichtigen Satz gesagt, mit dem er noch einmal einordnete, was dem 1. FC Köln am Sonntag vor zwei Wochen passiert ist. Tags zuvor hatten die Kölner 2:2 gegen Borussia Dortmund gespielt, dabei zwar zwei Führungen aus der Hand gegeben und damit zwei wichtige Punkte nicht geholt. Doch bei aller Enttäuschung schien die Mannschaft gestärkt aus dem 26. Saisonspiel gegangen zu sein.

Dann aber hatten Mainz und Hertha BSC ihre Sonntagspartien gewonnen und waren am FC vorbeigezogen, seither steht Köln auf dem Relegationsrang. Das hat das Tabellenbild zur Länderspielpause tüchtig verhagelt, doch für den Kölner Trainer und seine Spieler änderte sich dadurch: nichts. Das sagt jedenfalls Markus Gisdol. „Ich habe keine veränderte Stimmungslage gespürt. Ergebnisse anderer Mannschaften sollten uns nicht dazu verleiten, die eigene Leistung anders zu bewerten“, erklärte er.

Besserung dringend nötig

Die Kölner achten also weniger auf die Tabelle als auf ihr Auftreten, und das war gegen Dortmund ordentlich – wie so oft in dieser Spielzeit, in der es den Kölnern jedoch nicht gelingen mag, nachhaltig zu punkten. Die Leistungen seiner Spieler haben den Trainer bislang vergleichsweise fest im Sattel sitzen lassen, trotz der Ausbeute von nur 0,9 Punkten pro Spiel. Auf 30 Saisonpunkte steuern die Kölner bislang zu, sie werden deutlich erfolgreicher spielen müssen, um die Klasse zu halten.

Es ist eine komplizierte Lage, denn ein Trainerwechsel würde im Fall der Kölner nur bedingt Erfolge versprechen, scheint es doch fraglich, ob ein anderer Trainer die FC-Profis auf Anhieb besser punkten ließe. Mehr rennen kann die Mannschaft jedenfalls nicht. Sollten die Spieler jedoch unter dem Eindruck der zumindest tabellarischen Abwärtstendenz den Einsatz reduzieren und auch Gisdols taktischen Ideen nicht mehr folgen, entstünde Handlungsbedarf. Das haben Gisdol und sein Sportchef Horst Heldt ausführlich erläutert, dem Trainer gefällt diese Offenheit. „Es gehört für mich zur guten Zusammenarbeit hier, dass wir alles ehrlich miteinander besprechen“, sagt er. In Hamburg etwa lief das damals anders für den Trainer. Dort war Gisdol am Vormittag nach einem 0:2 gegen Köln gerade auf dem Weg zu einem Interview, als ihm sein Sportdirektor im Vorbeigehen zuraunte, er sei übrigens raus. Das wird in Köln anders laufen, und die Partie gegen Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr) dürfte insofern ein Endspiel für den Coach sein, als es im Falle eines umfassenden Versagens nicht mehr weitergehen wird für ihn in Köln.

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Personell könnte der Kölner Mannschaft einen Schub geben, dass Florian Kainz am Freitag in den Bus nach Niedersachsen stieg. Der Österreicher war in der vergangenen Saison mit fünf Toren und sieben Vorlagen Kölns zweitbester Scorer und in der Sommervorbereitung auffälligster Offensivmann. Nach einer Knie-Operation und langer Pause spielte er zuletzt in der Kölner Regionalliga-Mannschaft und erzielte auf Anhieb einen Treffer. „Wir sind mit ihm in den vergangenen zwei Wochen noch einmal vorangekommen. Ihm fehlt noch der Rhythmus, er ist noch nicht ganz da. Aber ich bin sehr zufrieden, wie er sich momentan präsentiert“, sagt Gisdol.

Andersson bleibt Wackelkandidat

Sebastian Andersson hofft ebenfalls wieder, der Schwede trat am Freitag die Reise nach Wolfsburg an, bleibt allerdings ein Wackelkandidat. Der Verein wolle Andersson „bis zum Ende der Saison durchjonglieren“, sagt Gisdol; noch immer besteht die Hoffnung, dass Andersson wie auch Kainz im Saisonfinale noch entscheidend zum Klassenerhalt beiträgt. Diese Hoffnung will man nicht zerstören, indem man ihn falsch belastet. „Da müssen wir alle total auf der Hut und clever sein“, beschreibt Gisdol. Sebastiaan Bornauw wird in Wolfsburg noch fehlen, nach seiner Rücken-Operation und den schweren Komplikationen wegen einer nicht vertragenen Anästhesie hatte der Belgier großen Rückstand, Gisdol sprach am Donnerstag von einer „Auf-Null-Setzung des Körpers“.

Hummel wird Ausrüster

Der 1. FC Köln wird von der Saison 2022/23 von der Sportartikelfirma Hummel ausgerüstet. Das gab der Verein am Freitag bekannt. Die Dänen legen einen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit, das überzeugte die Kölner von der Zusammenarbeit mit dem Unternehmen, das bereits Benfica Lissabon, Real Madrid, Tottenham Hotspur oder Feyenoord Rotterdam ausstattete. „Auch mit unseren Trikots wollen wir in Zukunft einen starken Beitrag zum ZNU-Standard Nachhaltiger Wirtschaften leisten“, sagt FC-Geschäftsführer Alexander Wehrle. Hummel, 1923 in Hamburg gegründet, ist seit 1975 dänisch.

Der Vertrag ist für fünf Jahre geschlossen und soll dem FC rund 20 Millionen Euro einbringen. In der kommenden Saison werden die Kölner weiter von Uhlsport aus Balingen in Baden-Württemberg ausgerüstet. (ksta)

Wolfsburg hat von den jüngsten zehn Spielen acht gewonnen, ist zu Hause ungeschlagen – das letzte Heim-Gegentor kassierte die Mannschaft des Trainers Oliver Glasner Mitte Januar beim 2:2 gegen Leipzig. „Die Herausforderung könnte aktuell nicht größer sein“, sagt Gisdol: „Der Gegner spielt eine herausragende Saison. Sie sind diszipliniert gegen den Ball, kreativ in der Offensive. Deswegen ist die Aufgabe knifflig, da müssen wir uns etwas Gutes einfallen lassen.“

VfL Wolfsburg: Casteels - Mbabu, Lacroix, Brooks, Roussillon - Schlager, Arnold - Baku, Gerhardt, Brekalo - Weghorst. -

1. FC Köln: T. Horn - Ehizibue, Meré, Czichos, J. Horn - Skhiri - Wolf, Hector, Duda, Jakobs (Kainz) - Dennis.