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Spielerwechsel beim 1. FC KölnAndersson soll für Córdoba kommen

Lesezeit 4 Minuten
Córdobatribüne

Jhon Córdoba

  1. Jhon Córdoba bat am Samstag vor dem Spiel gegen Altglienicke darum, nicht spielen zu müssen.
  2. Der Kolumbianer steht in Verhandlungen mit Hertha BSC Berlin.
  3. Sebastian Andersson soll von Union Berlin zum FC wechseln.

Köln – Markus Gisdol wollte keine Spekulationen anstellen. Dass Jhon Córdoba nach dem 6:0-Erfolg seiner Kollegen über den Berliner Regionalligisten VSG Altglienicke jeden Einzelnen in den Arm schloss, sei nicht unbedingt eine Abschiedsgeste, befand der Schwabe. „Jhon freut sich halt mit seinen Kameraden“, befand Gisdol. Zunächst hatte der Trainer ohnehin andere Themen; zum Beispiel, dass seine Mannschaft gegen einen ambitionierten Viertligisten mit einer seriösen Vorstellung die nächste DFB-Pokalrunde erreicht hatte. Das hatte man zwar erwarten dürfen, doch schien Köln in den Minuten vor und direkt nach dem Anpfiff ein guter Kandidat für eine Blamage zu sein. Denn auf dem Spielberichtsbogen fehlte der einzige Stürmer, der dem FC nach den vielen Abgängen dieses Sommers geblieben ist: Jhon Córdoba.

Córdoba sucht das Gespräch

Den Kolumbianer hatte nicht etwa eine Verletzung davon abgehalten, seinem Job nachzugehen. Er hatte vor der Partie das Gespräch mit seinem Trainer sowie FC-Geschäftsführer Horst Heldt gesucht und gebeten, nicht spielen zu müssen, da er sich in Verhandlungen mit einem neuen Verein befinde.

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Aus der ersten Elf wurde er daraufhin gestrichen, allerdings blieb der 27-Jährige im Kader, um im Fall eines ungünstigen Spielverlaufs bereitzustehen. Für Córdoba schickte Gisdol den Teenager Jan Thielmann ins Sturmzentrum, obwohl der kein Stürmer ist und dann auch nicht wie einer spielte. Gisdol wollte später nichts verschleiern. Die bisherige Transferphase hat der 1. FC Köln damit verbracht, Spieler von der Gehaltsliste zu bekommen. Nun steht der Trainer eine Woche vor dem Bundesligastart mit dem Gerippe eines Kaders da. „Der eine Teil ist, dass man Spieler abgibt. Der andere ist aber, dass man auch welche dazunimmt“, stellte er fest. Weil die Flügelspieler Ismail Jakobs und Florian Kainz verletzt sind, Mark Uth nach Schalke zurückgekehrt und Simon Terodde nach Hamburg gewechselt ist, war Jhon Córdoba letzter Verbliebener der Kölner Offensive aus der Vorsaison. „Da muss ich nichts anmahnen. Da sieht jeder, dass es dünn wird. Da muss noch etwas passieren“, sagte Gisdol.

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Angeblich bietet Hertha BSC acht Millionen Euro sowie den Mittelfeldspieler Ondrej Duda für Córdoba. Der slowakische Nationalspieler hatte in der Saison 2018/19 ein herausragendes Jahr, als er unter Trainer Pal Dardai in 32 Bundesligaspielen elf Tore für die Hertha erzielte und sechs vorbereitete. Später wurde er jedoch Opfer der Berliner Wirren, als Jürgen Klinsmann auf Ante Covic folgte. Die vergangene Saison verbrachte der 25-Jährige bei Premier-League-Absteiger Norwich City, wo er ohne Tor blieb. Duda in Form könnte die Lücke füllen helfen, die Uth hinterlassen hat.

Gehalt frei verhandelbar

Ein Ersatz für Córdoba scheint bereits gefunden: Sebastian Andersson, schwedischer Nationalspieler in Diensten von Union Berlin, wird in dieser Woche in Köln zum Medizincheck erwartet. Der 29-Jährige hatte bis Ende August eine Ausstiegsklausel über fünf Millionen Euro, Schalke war interessiert, bekam das Geld aber nicht zusammen. Im August hätte Andersson für acht Millionen Euro nach England wechseln können, doch da sagten ihm offenbar die Interessenten nicht zu. Köln scheint sich nun mit Union einig zu sein, und auch Anderssons Gehalt dürfte der FC stemmen können: Dem Vernehmen nach kassierte der Mittelstürmer in Köpenick 70 000 Euro im Monat. Córdoba und auch Terodde dürften jeweils ein Vielfaches davon verdient haben. Im Gespräch mit der „Bild“ bestätigte Anderssons Berater Martin Dahlin, dass der Wechsel des Angreifers zum FC auf der Zielgeraden ist: „Es ist noch nicht perfekt, sieht aber gut aus.“

andersson

Stürmer Sebastian Andersson – hier noch im Trikot von Union Berlin – wird künftig für den 1. FC Köln auflaufen.

Andersson wechselte im Juni 2018 ablösefrei aus Kaiserslautern zu Union Berlin, in der vergangenen Saison erzielte er in 33 Bundesligaspielen zwölf Tore – davon sieben per Kopf. Schon am Montag könnte der Wechsel über die Bühne gehen, Andersson soll einen Dreijahresvertrag unterschreiben. Wann Dimitrios Limnios (22) zur Unterschrift nach Köln kommen kann, ist dagegen offen. Der griechische Nationalspieler war in der vergangenen Woche positiv auf das Coronavirus getestet worden.

Kandidat Hack

Zudem bemühen sich die Kölner weiter um Robin Hack, den U-21-Nationalspieler, für den der 1. FC Nürnberg sechs Millionen Euro haben will, während der FC vier Millionen bietet. Man muss kein Genie sein, um mit einer Ablöse von fünf Millionen Euro zu rechnen – dafür bekämen die Kölner einen in der Jugend der TSG Hoffenheim ausgebildeten Spieler, der auf der linken Außenbahn spielen kann – was besonders wichtig ist, da Ismail Jakobs schwer verletzt von seiner Reise zur U-21-Nationalmannschaft zurückgekehrt ist. Zweimal spielte er dort 90 Minuten, zwischen dem Ende der Saisonvorbereitung und dem ersten Pflichtspiel keine allzu nachhaltige Entscheidung, für die der FC nun in mehrfacher Hinsicht teuer bezahlen muss. Sollte allerdings Duda für Córdoba kommen und sich die Ablöse für den Kolumbianer reduzieren, wäre Hacks Wechsel jedoch nicht mehr zu realisieren.