Vor dem Abschluss-Test gegen RCD Mallorca am Freitagnachmittag blickt der FC-Coach gelassen auf die restlichen drei Wochen vor Saisonstart.
„Uns muss man erst einmal schlagen“Steffen Baumgart zieht Fazit zum FC-Trainingslager
Bisweilen heiß war es im malerischen Maria Alm in den vergangenen neun Tagen, kräftezehrend waren viele Einheiten für die Profis, die nicht so luxuriös wie in den Jahren zuvor in Donaueschingen untergebracht waren. Dennoch hat der 1. FC Köln auch nach Meinung der neutralen Beobachter im Salzburger Land konzentriert gearbeitet.
1. FC Köln: Steffen Baumgart zufrieden mit Trainingslager
Und so zeigte sich Steffen Baumgart, der Cheftrainer des Bundesligisten, auch mit dem Trainingslager zufrieden, das der FC erstmals in dem kleinen Ort am Hochkönig bezog. „Mir hat das Trainingslager gefallen. Das ist jetzt mein persönliches Resümee und noch nicht mal das allgemeine sportliche. Wir hatten gute Bedingungen, alle Leute haben sich sehr gut um uns bemüht.“
Natürlich gebe es immer Dinge, die zu verbessern seien, doch im Großen und Ganzen habe vieles gepasst. Der Coach hatte keine neuen längerfristigen Ausfälle zu beklagen, auch das hob er auch hervor: „Wir konnten durchtrainieren. Deshalb fällt mein Fazit erst einmal sehr gut aus.“
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Steffen Baumgart lobt Nachwuchsspieler
In den Tagen des Trainingslagers kam kein weiterer Neuzugang dazu. Der Coach arbeitete auf dem Platz des UFC Maria Alm mit 26 Feldspielern und vier Torhütern. Doch nur auf den ersten Blick ist der Kader so groß, denn unter diesen 30 Akteuren waren auch sechs Nachwuchsspieler, die vornehmlich in der U21 des FC eingeplant sind.
An den Hauptbelastungstagen Dienstag und Mittwoch sollen die Talente allerdings weiter bei den Profis mittrainieren. Spielpraxis in der Regionalliga der Männer sei für den Nachwuchs immer noch wichtiger als in der Bundesliga nur auf der Bank zu sitzen, so Baumgart: „Die Jungs springen immer zwischen zwei Mannschaften. Es ist wichtig, dass sie eine Heimat haben. Und das ist erst einmal die U21. Trotzdem sollen sie durch die höhere Intensität und das höhere Tempo bei uns schneller an den Bundesliga-Kader herangeführt werden“, sagte der Coach.
Baumgart hob das Auftreten von Verteidiger Max Finkgräfe (19) und Mittelfeldspieler Meiko Wäschenbach (19) noch einmal hervor: „Es macht schon Spaß, diese Jungs zu sehen.“ Doch eingeplant für den Bundesliga-Alltag sind sie vorerst nicht.
Steffen Baumgart gibt sich öffentlich cool
Der Kölner Kader ist also noch nicht komplett. Mindestens noch ein zweiter Torwart und ein Rechtsverteidiger sollen nach dem Abgang von Kingsley Schindler noch verpflichtet werden, möglicherweise zudem ein Spieler, der auf beiden offensiven Außenpositionen agieren kann. „Wir suchen noch jemanden hinter Benno Schmitz, der sich heranarbeitet und dann vielleicht eine Konkurrenz zu ihm werden kann. Und beim Torwart ist es dasselbe. Natürlich wäre es gut, wenn wir da schon einen Schritt weiter wären. Aber das behindert ja nicht unsere Pläne. Für mich steht der Kader“, sagte Baumgart. Mit weiteren Abgängen rechnet der Coach aktuell nicht.
Bis zum Pflichtspielauftakt im Pokal in Osnabrück (14. August) hat der FC noch über drei Wochen Zeit. Baumgart gab sich öffentlich cool: „Der Trainer wird nicht nervös. Ich hatte jetzt 30 Spieler auf dem Trainingsplatz, darunter vier Torhüter. Jede Position ist doppelt oder dreifach besetzt“, befand Baumgart, der erst am Ende der Vorbereitung den Kapitän bestimmen wird. Vorerst will er erst einmal die Meinung der arrivierten Spieler einholen. Der Favorit auf das Amt ist indes klar ausgemacht: Florian Kainz (30) hat die besten Karten. „Wir werden dann einen haben, der die Binde mit Stolz trägt“, sagte der 51-Jährige.
1. FC Köln: Laufintensität prägt Baumgarts Spiel
Wie in Maria Alm, so wird Baumgart seine Mannschaft auch nach der Rückkehr nach Köln zur maximalen Leistungsfähigkeit pushen. Der FC gehörte zu den konditionell stärksten Mannschaften der Liga, einige Statistiken weisen sie sogar als das fitteste Team im Oberhaus aus. Das soll auch so bleiben. „Ansonsten langweile ich mich ja. Die Jungs sollen auch so spielen, wie mir der Fußball gefällt. Der ist vielleicht nicht immer auf dem taktisch höchsten Niveau.“
Aber das mit der Taktik sei auch so eine Sache, so Baumgart: „Mittlerweile bist du ja schon taktisch sehr gut, wenn du zehn Leute hinten am eigenen Strafraum parkst und dreimal nach vorne konterst – dann bist ja schon ein Taktikfuchs. Ich sehe es eher anders. Ich würde gerne mit einer hohen Intensität nach vorne spielen.“ Das Risiko, dass das auch mal nach hinten losgehen könne, trägt er bewusst mit. Baumgart gab sich gewohnt zuversichtlich: „Wenn ich unsere Mannschaft so betrachte: Uns muss man erst einmal schlagen.“