Der Österreicher Gerhard Struber soll den Absteiger übernehmen – FC-Gremienvertreter müssen aber noch zustimmen.
Kölner TrainersucheBerichte über Einigung zwischen Österreicher Gerhard Struber und dem 1. FC Köln
Der 1. FC Köln hat offenbar einen neuen Trainer gefunden. Zu Wochenbeginn verdichteten sich die Berichte, Gerhard Struber stehe vor der Unterschrift beim Absteiger. Der 47-jährige Österreicher arbeitete in den vergangenen Jahren im Fußball-Imperium des Getränkeherstellers Red Bull. Zunächst zweieinhalb Jahre in New York, dann in der Salzburger Filiale, wo er bereits zuvor in der Nachwuchsakademie sowie als Assistenztrainer der Profis gearbeitet hatte.
In der vergangenen Saison übernahm Struber die RB-Profis von Matthias Jaissle nach dessen kurzfristigem Abschied nach Saudi-Arabien. Allerdings erlebte er mit Österreichs Serienmeister ein problematisches Jahr. Die Salzburger schieden in der Gruppenphase aus der Champions League aus, auch im ÖFB-Pokal war im Halbfinale Schluss. Sechs Spieltage vor Saisonende wurde Struber nach zwei Ligaspielen ohne Sieg freigestellt, auf dem ersten Tabellenrang liegend. Sturm Graz fing Salzburg noch ab, Red Bull wurde damit erstmals nach zehn Titeln in Serie nicht Meister.
Dem Österreicher Peter Stöger gelang 2014 auf Anhieb der Wiederaufstieg
Nach Informationen des „Kurier“ sei zwischen Struber und dem 1. FC Köln nun „alles geklärt“; zwei Monate nach seiner Freistellung sei der Salzburger zurück im Geschäft.
Einen Österreicher mit dem Wiederaufstieg zu betrauen, wäre aus Sicht des 1. FC Köln grundsätzlich keine schlechte Idee. Immerhin gelang dem Wiener Peter Stöger in der Saison 2013/14 auf Anhieb die Rückkehr in die Bundesliga und später gar die Qualifikation für die Europa League.
Allerdings dürfte aus Sicht der FC-Verantwortlichen vor allem ein Faktor sein, dass Struber aus der Red-Bull-Welt mit dem Pressingfußball vertraut ist, für den auch die Kölner stehen wollen. Außerdem ist der Trainer nach seinen Stationen in den USA sowie in England, wo er einst den Zweitligisten FC Barnsley vor dem Abstieg rettete, international aufgestellt. Auch das passt zum 1. FC Köln, wie ihn sich Sportchef Christian Keller vorstellt. Nach einem Bericht von „Sport1“ will man dem Trainer einen bis 2026 datierten Vertrag vorlegen, am Dienstag oder Mittwoch soll die Unterschrift erfolgen. Damit wäre der Kölner Vereinsspitze der Abschluss vor dem Mitgliederstammtisch am Mittwochabend gelungen, den man nicht mit einer Vakanz auf der Trainerbank bestreiten möchte.
Allerdings ist die Verpflichtung eines neuen Cheftrainers zustimmungspflichtig. Der Gemeinsame Ausschuss muss ins Boot geholt werden, und nach der bitteren Erfahrung des Abstiegs und der unglücklichen Trainerwahl mit Timo Schultz, der die Rettung deutlich verpasste, will das Gremium aus Vorstand sowie den Vorsitzenden von Mitgliederrat, Aufsichtsrat und Beirat diesmal genauer nachfragen, ehe man Christian Kellers Vorschlag folgt. (ksta)