Trainingslager-TagebuchWas die FC-Profis für den guten Teamgeist unternehmen
- Wegen des anstehenden Testspiels gab FC-Trainer Achim Beierlorzer am Donnerstagnachmittag trainingsfrei.
- Die FC-Profis begaben sich auf eine Tour durch eine Schlucht in den Tiroler Alpen. Wir haben sie dabei begleitet.
- Sportchef Christian Löer berichtet bis zum 29. Juli täglich exklusiv aus dem Trainingslager – lesen Sie sämtliche Folgen, sein persönliches Tagebuch, Interviews und Analysen, mit KStA PLUS.
Kitzbühel – Über die Begrifflichkeiten musste noch kurz gesprochen werden vor dem Ausflug, denn eine klassische „Teambuilding-Maßnahme“, wie Aktivitäten genannt werden, die aus einer Gruppe eine Einheit werden lassen sollen, hat der 1. FC Köln in diesem Sommer kaum nötig.
Es ist nicht unüblich, das zerstrittene Fußballer oder Manager strauchelnder Unternehmen in einem Schlauchboot einen reißenden Fluss hinunterfahren in der Hoffnung, nach zehn bis 15 Stromschnellen endlich Freundschaft geschlossen zu haben. Achim Beierlorzer beschrieb den Kölner Ausflug zum Canyoning am Donnerstag jedoch eher pragmatisch: Weil seine Mannschaft am Freitag ein wichtiges Vorbereitungsspiel gegen Bologna hat, wollte er am Donnerstagnachmittag ohnehin nicht trainieren lassen. „Da haben wir gesagt: Machen wir mal Canyoning.“
Canyoning – das bedeutete zunächst, dass sich die FC-Spieler in der Tiroler Gluthitze in Neoprenanzüge zwängen mussten, um sich anschließend gut gesichert in eine Schlucht (=Canyon) abzuseilen und sich durch einen Gebirgsbach zu kämpfen, was wiederum im Neoprenanzug deutlich angenehmer war als ohne. Es ging aber auch darum, Ängste zu überwinden, etwa beim Sprung in eine Gumpe. Richtig, Beierlorzer sagte „Gumpe“ und nutzte damit ein Wort, das man viel zu selten hört. Gumpen sind beckenartige Strudeltöpfe, die von Sturzbächen in den felsigen Untergrund eines Bachbetts erodiert werden. So eine Tour von Gumpe zu Gumpe liefert den Teilnehmern vor allem Gesprächsstoff – und wer gemeinsam etwas erlebt hat und später darüber spricht, der wächst als Team zusammen.
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Das wäre dann Teambuilding, wogegen nichts einzuwenden ist. Außer vielleicht, dass der 1. FC Köln in diesem Sommer so etwas tatsächlich nicht nötig zu haben scheint. Aber man kann ja auch einmal etwas einfach aus Spaß unternehmen.