Köln – Steffen Baumgart rechnet mit Anthony Modestes Rückkehr in den Kader des 1. FC Köln für das Spiel am Samstagabend (18.30 Uhr) im Rhein-Energie-Stadion gegen Eintracht Frankfurt. Der Franzose steht wie Julian Chabot wieder im Mannschaftstraining und war am Donnerstag beschwerdefrei. „Beide machen einen guten Eindruck und haben ihre ärztlichen Untersuchungen abgeschlossen. Heute war ein relativ ruhiges Training, ohne die ganz große körperliche Belastung. Das war gut zum Reinkommen. Bei Tony ist fraglich, ob wir mit ihm beginnen oder ihn erst im Lauf des Spiels bringen. Ich gehe davon aus, dass beide im Kader sein können.“
Vertrauen in Andersson
Erster Ersatz für Modeste bliebe Sebastian Andersson, obwohl der Schwede zuletzt enttäuschte, während Talent Tim Lemperle (20) Hoffnungen schürte. „Tim hat ein Tor gemacht, ich sehe Sebastian aber stärker von der Kompaktheit. Tim ist ein sehr talentierter Spieler, Sebastian ist ein sehr erfahrener Spieler. Ich sehe Sebastian nicht so schlecht, wie er gemacht wird. Wenn Tony nicht von Anfang an aufläuft, steht Sebastian in der Startelf.“
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Dem Kölner Trainer steht beinahe der vollständige Kader zur Verfügung, einzig Marvin Schwäbe fehlt wegen eines positiven Corona-Tests. Für den Keeper wird Timo Horn ins Tor zurückkehren, der bis zu seiner Knieverletzung im Spiel gegen Mainz 05 mehr als neun Jahre die Nummer eins im Kölner Tor gewesen war. Baumgart hatte in dieser Woche bereits erklärt, dass Schwäbe nach überstandener Infektion ins Tor zurückkehren wird. Am Donnerstag lobte der Trainer Horns Einstellung. „Timo hat die für ihn neue Situation sehr gut angenommen. Viele von außen unterschätzen, was mit jemandem passiert, der so lange einen festen Platz hatte. Da ist Timo als Mensch und Profi ein Vorbild für alle“, erklärte der 50-Jährige.
Schwäbe ist offenbar nicht schwerer erkrankt. „Marvin geht es den Umständen entsprechend gut. Ich gehe davon aus, dass er nächste Woche wieder einsteigt. Das bedeutet, dass bei ihm wie bei mir und bei Tony die Symptome nicht ganz so extrem sind. Dennoch muss man abwarten, wie es dann ist, wenn er wieder auf dem Platz steht.“ Modeste hatte sich sieben Tage nach seinem positiven Befund freitesten können.
„Möchte mich nicht bei Verantwortlichen bedanken“
Eine Entscheidung des OVG Münster stand am Donnerstagmittag noch aus. Die Kölner haben beantragt, mehr als die zunächst erlaubten 10.000 Zuschauer im Stadion begrüßen zu dürfen. Bislang ist nur beschlossen, dass vom 4. März an 75 Prozent der Plätze besetzt werden dürfen – bei einer Maximalzahl von 25.000 Zuschauern. Das ist immerhin eine Perspektive, doch Baumgart ist nicht bereit, darüber euphorisch zu werden. „Jetzt muss ich aufpassen, was ich sage, denn ich möchte mich nicht bei den Leuten bedanken, die dafür verantwortlich sind. Ich habe bislang nicht erlebt, dass irgendeine dieser Maßnahmen, also Stadien oder Sportstätten zu schließen, uns nach vorn gebracht hätte. Das muss ich so deutlich sagen. Ich bin weit davon weg, mich bei Leuten zu bedanken, deren Maßnahmen ich akzeptieren musste, die ich aber nicht wollte, weil ich nicht erkannt habe, dass uns das in irgendeiner Form etwas gebracht hätte. Darum gehe ich da sehr kritisch mit um. Ich freue mich auf Zuschauer und Emotionen – und irgendwann auf eine Klarheit, wie es läuft.“