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DFB-ExpertengruppeHorst Heldt sieht Oliver Kahn „deplatziert“ – Neuendorf kontert Kritik

Lesezeit 2 Minuten
In seinem letzten Engagement beim 1. FC Köln aktiv: Horst Heldt

In seinem letzten Engagement beim 1. FC Köln aktiv: Horst Heldt

Bayern-Funktionär Oliver Kahn ist aus Sicht von Horst Heldt als Teil der neuen Fußball-Expertengruppe des DFB „einfach deplatziert“. DFB-Präsident Bernd Neuendorf erklärte am Dienstag seine Entscheidung.

Horst Heldt sieht die offensichtliche Berücksichtigung von Oliver Kahn für die neue Fußball-Expertengruppe des DFB kritisch. Kahn könne kein geeigneter Teil des Gremiums sein, da er als CEO des FC Bayern München tätig ist, sagte der frühere Profi am Dienstagmorgen bei TV-Sender Sky. „Das beißt sich aus meiner Sicht. Das würde ich nicht nachvollziehen können.“

Nach dem WM-Aus soll eine Gruppe um Kahn, Karl-Heinz Rummenigge, Rudi Völler, Matthias Sammer und Oliver Mintzlaff den Deutschen Fußball-Bund (DFB) bei der Aufarbeitung der WM-Pleite in Katar und der notwendigen Neuausrichtung für die Heim-EM 2024 beraten, wie die „Bild“ berichtete. Mit einer Vorstellung der Pläne wird bei einer Pressekonferenz von DFB-Präsident Bernd Neuendorf am Dienstag (12.00 Uhr) in der Verbandszentrale in Frankfurt gerechnet.

Kahn ist seit dem 1. Juli 2021 Vorstandsvorsitzender der FC Bayern München AG. Laut Heldt, der zuletzt als Geschäftsführer Sport beim 1. FC Köln tätig war, könne und müsse sich Kahn natürlich mit seiner Expertise einbringen, „aber in dem Zusammenhang ist er einfach deplatziert“.

Bernd Neuendorf kontert Heldt-Kritik

Bei einer Pressekonferenz am Dienstag verriet DFB-Präsident Bernd Neuendorf unterdessen, dass er mit seinem Stellvertreter Hans-Joachim Watzke besprochen habe, „wer in diese Runde passt“. Dabei habe der Vereinshintergrund nicht die große Rolle gespielt, betonte Neuendorf und gab sich sicher: „Ich glaube nicht, dass sie Vereinsinteressen vertreten.“

Als ehemaliger Spieler könne sich Oliver Kahn genauso einbringen wie Rudi Völler als früherer Bundestrainer und langjähriger Geschäftsführer bei Bayer Leverkusen. Karl-Heinz Rummenigge verfüge über „immense internationalen Erfahrung“, Oliver Mintzlaff habe seinerseits eine andere Perspektive. Matthias Sammer wiederum habe sehr lange und äußerst erfolgreich auf Verbands- und Vereinsebene gearbeitet.

„Man darf diesen Kreis nicht zu groß werden lassen“, meinte Neuendorf und schickte dann noch in Richtung Heldt hinterher: „Wir bekommen jeden Tag Ratschläge - auch von den Medien.“ (oke, dpa)