Nach dem WM-Aus hat Thomas Müller sein Ende in der Nationalmannschaft angedeutet. Dabei richtete er sich in einer emotionalen Ansprache im Live-TV direkt an die Fans.
Nach bitterem WM-AusMüller äußert sich nach Abschiedsworten – Neuer macht weiter
Thomas Müller hat noch nicht über die Fortsetzung seiner Karriere in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft entschieden. „Was die Zukunft betrifft, werde ich mir die nötige Zeit geben und ein paar Tage nachdenken“, sagte der 33-Jährige nach dem blamablen Vorrunden-Aus bei der WM in Katar. Er werde sich mit seiner Frau Lisa und Bundestrainer Hansi Flick besprechen: „Dann werde ich mich dazu konkret äußern.“Unmittelbar nach dem Abpfiff des Spiels gegen Costa Rica (4:2) hatte Müller im TV noch seinen Abschied angedeutet. „Grundsätzlich habe ich meinen Emotionen da freien Lauf gelassen und beschrieben, was in mir vorgeht“, sagte er nach seinem 121. Länderspiel (44 Tore).
Musiala würde Müllers Abschied bedauern – Neuer will weitermachen
Jamal Musiala würde Müllers Abschied aus dem DFB-Team bedauern. Es wäre „traurig für uns alle, für ganz Deutschland“, sagte der 19-Jährige. Müller sei ein guter Freund und Mentor, von dem er viel lernen könne. Joshua Kimmich sieht in Müller immer noch einen Spieler, der „auf allerhöchstem Niveau unterwegs ist“. Sein Bayern-Teamkollege werde „ein ganz gutes Gefühl dafür haben, ob er noch Bock hat oder nicht.“
Manuel Neuer hat derweil noch Lust. Der 36 Jahre alte DFB-Kapitän wollte von einem Rücktritt trotz der dritten Turnier-Enttäuschung in Serie nichts wissen. „Solange ich eingeladen werde und meine Leistung zeige, kann ich das ausschließen“, sagte Neuer.
Unmittelbar nach dem Aus in Katar hatte sich Thomas Müller mit emotionalen Worten an die deutschen Fans gerichtet und damit seinen Abschiedsgedanken freien Lauf gelassen. „Falls das mein letztes Spiel für Deutschland gewesen sein sollte, dann möchte ich ein paar Worte an alle deutschen Fußball-Fans, die mich in allen Jahren begleitet haben, richten“, sagte Müller in der ARD und erklärte weiter: „Ich habe allen Einsatz geliefert. Manchmal gab es Freudentränen, manchmal hatten die Zuschauer auch Schmerzen im Gesicht, weil nicht alle Aktionen gelungen sind. Aber ich habe es mit Liebe getan, da könnt ihr euch sicher sein. Und alles Weitere muss ich erst mal sehen.“
Müller langjähriger Weggefährte Bastian Schweinsteiger vermutete in der ARD anschließend, dass es Müllers letztes Spiel für die Nationalmannschaft gewesen sein könnte: „Wenn du weißt, du machst vielleicht noch weiter, dann bedankst du dich nicht dafür.“
Die Partie gegen Costa Rica war das 121. Länderspiel für Müller. Dabei erzielte er 44 Tore. Katar war seine vierte WM-Teilnahme. 2014 wurde er in Brasilien mit der deutschen Mannschaft Weltmeister. In Katar erlebte er indes zum zweiten Mal nacheinander das Vorrunden-Aus bei einer WM. (red, sid, dpa)