Die Tordifferenz gilt für die Tabelle der Gruppe E vor dem direkten Vergleich: Der WM-Modus enthält im Rennen ums Achtelfinale Details, die für das DFB-Team jetzt wichtig sind.
Rechenspiel in WM-Gruppe EDrei Szenarien: So schafft es das DFB-Team noch ins Achtelfinale
32 Mannschaften aufgeteilt in acht Gruppen nehmen derzeit an der WM in Katar teil. Ein Weiterkommen in die K.o.-Runde ist auch diesmal traditionell dem Gruppenersten sowie dem Zweitplatzierten vorbehalten. Gruppendritte spielen keine Rolle.
Da Deutschland gegen Japan sein Auftaktspiel verloren und gegen Spanien ein 1:1 erspielt hat, stellt sich erstmal die Frage: Hat die DFB-Elf das Erreichen des Achtelfinals als Tabellenletzter der Gruppe E überhaupt noch in der eigenen Hand? Die Antwort darauf lautet: Ja. Klar ist aber auch: Deutschland braucht in seinem letzten Gruppenspiel gegen Costa Rica seinen ersten WM-Sieg.
Drei Szenarien für das Weiterkommen des DFB-Teams
Das Zittern ist für Flick aber auch mit drei weiteren Punkten nicht vorbei. Entscheidend ist auch, wie sich Spanien und Japan im parallel stattfindenden Duell trennen werden. Nur mit einem höheren Sieg als das beeindruckende 7:0, welches Spanien gegen Costa Rica rausgeschossen hat, wäre das DFB-Team auf keine weitere Schützenhilfe angewiesen und hätte das WM-Achtelfinale aus eigener Kraft gesichert.
Geht man nun davon aus, dass Deutschland gegen Costa Rica gewinnt, jedoch nicht derart hoch, ergeben sich drei mögliche Szenarien für ein Weiterkommen in die K.o.-Runde:
Wenn Spanien Japan schlägt...
... ist Deutschland im Achtelfinale. Deutschland wäre mit vier Punkten Tabellenzweiter hinter Spanien mit sieben Punkten. Costa Rica und Japan hätten jeweils drei Punkte. Die Tordifferenz würde keine Rolle spielen.
Wenn Spanien und Japan unentschieden spielen...
... wäre Spanien mit fünf Punkten Tabellenerster. Deutschland und Japan hätten jeweils vier Zähler. Die Tordifferenz würde entscheiden.
Gewinnt Deutschland mit nur einem Tor Abstand gegen Costa Rica, wäre die Tordifferenz mit der von Japan allerdings übereinstimmend. Die Anzahl der geschossenen Tore würde entscheiden.
Stimmt aber auch diese überein, müsste der direkte Vergleich herangezogen werden. Zum Beispiel: Bei einem 1:1 zwischen Japan und Spanien, reicht dem DFB-Team kein 1:0-Sieg gegen Costa Rica. Japan hätte bei gleicher Tordifferenz (0) ebenfalls die gleiche Anzahl an erzielten Treffern (3). Aufgrund des direkten Vergleichs wäre Japan weiter.
Keine Rücksicht nehmen darauf müsste das deutsche Team, wenn es gegen Costa Rica mit mehr als einem Tor Abstand gewinnt. Bei einem 3:1-Sieg würde Japan auch ein 4:4 gegen Spanien nichts bringen. Die Japaner hätten dann zwar mehr Tore als Deutschland im Turnier erzielt, jedoch bei einer schlechteren Tordifferenz.
Wenn Japan Spanien schlägt...
... wäre Japan mit sechs Punkten Tabellenerster und im Achtelfinale. Deutschland müsste nun die Tordifferenz der Spanier übertrumpfen. Ein Problem: Spanien gewann seine Partie gegen Costa Rica mit 7:0. Gelingt Deutschland sogar ein 8:0, wäre Deutschland sicher weiter. Verliert Spanien gegen Japan höher als mit einem Tor Abstand, würden entsprechend weniger Tore reichen.
Gewinnt das deutsche Team exakt 7:0, während Spanien mit 1:2 gegen Japan verliert, würde die Fairplaywertung entscheiden, und damit die Anzahl der Gelben und Roten Karten während des Turniers.
Grundlage ist folgendes Regelwerk bei der Fußball-Weltmeisterschaft: Bei Punktgleichheit zwischen Gruppengegnern gilt erst die Tordifferenz, dann die Zahl der erzielten Tore. Und nur wenn hier eine Gleichheit besteht, kommt der direkte Vergleich zum Tragen: Dieser berücksichtigt zwei oder mehr punkt- und torgleiche Teams isoliert, also nur die Spiele der beteiligten Teams untereinander. In diesem Vergleich gilt dann erneut: erst Punkte, dann Tordifferenz, dann die erzielten Tore.
Sollte nach dem direkten Vergleich aber immer noch keine Entscheidung gefallen sein, kommt die Fairplaywertung und letztlich das Los ins Spiel.(oke)