Mehr Freude in einer Woche geht kaum: Kaito Asano, selbst Oberliga-Spieler beim Siegburger SV, freute sich erst über das WM-Tor seines Bruders Takuma im Duell mit Deutschland, tags darauf feierte der Japaner seinen 21. Geburtstag.
Japaner beim Siegburger SVWie Oberliga-Ass Kaito Asano seinen Bruder bei der WM anfeuert
Viele Glückwünsche erhielt Kaito Asano schon vor Anbruch seines 21. Geburtstags. Diese richteten sich allerdings in erster Linie an seinen Bruder Takuma (28). Der Profi des VfL Bochum hatte Japan mit seinem späten 2:1-Siegtor gegen Deutschland eine kleine WM-Sensation beschert. Und so konnte sich der Mittelrheinliga-Fußballer des Siegburger SV 04 am Mittwochnachmittag kaum retten vor Nachrichten.
„Unsere WhatsApp-Gruppe ist explodiert“, erklärt Sportchef Oliver Bonato. „Alle haben sich für Kaito mitgefreut und ihm gratuliert.“ Alle, bis auf einen. Torwarttrainer Gerd Schmidt kündigte stattdessen ein Straftraining für Asano an. Die Nachricht war aber nicht mehr als Frotzelei, sodass das Mittelfeld-Ass an seinem Geburtstag keine Extraschicht schieben musste.
Asano über das Bruder-Tor: „Ein ganz besonderer Moment“
Asano selbst hatte das WM-Spiel mit Freunden in einer Bar in Düsseldorf verfolgt und sprach nach dem Lucky Punch von einem „ganz besonderen Moment auch für mich. Mit diesem Teamgeist traue ich Japan weitere Siege zu.“ Der Treffer seines Bruders hat den 21-Jährigen offenbar angespornt: „Noch hat es nicht geklappt mit meinem ersten Saisontor, aber ich glaube weiter fest an mich.“
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Worte, die sein Trainer Thomas Klimmeck gerne hören dürfte. Zumal er sich nach der bitteren Niederlage der DFB-Elf an das jüngste Duell in Arnoldsweiler (1:2) erinnert fühlte: „Auch wir haben es versäumt nachzulegen und hinten raus die Quittung dafür bekommen.“
Im Hinblick auf Sonntag müssen die vier Japaner im Kader der 04er keine „Retourkutsche“ ihres Trainerteams befürchten. Im Gegenteil: Erstmals in dieser Saison könnte das Quartett zusammen in der Startelf stehen. Denn neben der zuletzt gesetzten Achse um Kotaro Nakanishi, Asano und Keita Kinoshita hat sich auch Angreifer Hayate Nishimura für einen Einsatz empfohlen. „Er ist eine ernsthafte Option“, sagt Klimmeck vor der Partie am Sonntag (15 Uhr) gegen die SpVg Frechen.
Der Zugang vom TSV Windeck bildet mit Asano und Max Ickenroth eine WG auf dem Gelände des Walter-Mundorf-Stadions. Die Einsatzchancen des erst zwei Mal eingewechselten Stürmers sind auch deshalb gestiegen, weil den SSV erhebliche Verletzungssorgen plagen.
Siegburg suspendiert Lhadaf
Zudem hat der abstiegsbedrohte Klub den Vertrag mit Rechtsverteidiger Ayman Lhadaf aufgelöst. Aus disziplinarischen Gründen, wie Bonato berichtet: „Sportlich ist das ein Riesenverlust.“ Angesichts der letzten beiden Partien in diesem Jahr gegen Frechen und in Vichttal müsse man sich „irgendwie in die Winterpause retten und dann neu aufstellen“.
Verlockender ist die Aussicht des Liga- und Lokalrivalen FC Hennef 05. „Bis heute fliegen wir komplett unter dem Radar“, sagt Trainer Sascha Glatzel. „Demnach wäre es schon eine Genugtuung, wenn wir auf Platz eins überwintern würden.“
Der Tabellenzweite muss am Sonntag (15.30 Uhr) beim TuS Königsdorf ran und verschwendet dabei noch keinen Gedanken an das Spitzenspiel eine Woche später gegen Wegberg-Beeck (1.). Und das aus gutem Grund. Schließlich scheint der TuS gerade gegen die Topteams zur Höchstform aufzulaufen: Dem 1:0-Erfolg über Wegberg-Beeck ließ man zuletzt einen 2:0-Sieg beim Bonner SC folgen.
Glatzel lobt Trainerkollege Deuker
„Diese Ergebnisse kommen nicht von ungefähr“, sagt Glatzel. „Die Königsdorfer gehören zu den taktisch variabelsten und spielstärksten Teams der Liga. Die Handschrift von Albert Deuker ist klar zu erkennen.“ Derart konsequent auf fußballerische Lösungen zu setzen, erfordere Mut: „Und diesen Mut haben die wenigsten Trainer.“
Aus einem starken Kollektiv sticht Florian Welter (29) heraus; der Angreifer hatte den TuS in der Vorsaison mit 30 Toren (24 Einsätze) fast im Alleingang zum Aufstieg geschossen und traf auch in dieser Spielzeit schon neun Mal. Auf die Hennefer Abwehr dürfte also viel Arbeit zukommen, wobei der zuletzt verletzte Innenverteidiger Hannes Viehweger wieder eine Option ist.
Für Kapitän Yannick Genesi (Hüftbeugerverletzung) kommt ein Einsatz wohl zu früh. Zumindest er dürfte den Showdown gegen Wegberg-Beeck bereits im Hinterkopf haben.