Der Franzose Kylian Mbappé ist neben dem Argentinier Lionel Messi einer der großen Stars dieses Turnier. Am Sonntag treffen die beiden im Finale aufeinander.
WM 2022Kylian Mbappé – Mann des Lächelns
Neben dem Argentinier Lionel Messi gibt es, passenderweise zur Final-Konstellation, auch einen Franzosen, der sich bei dieser WM in den Vordergrund gespielt hat. Erneut, muss man dazu sagen, denn so war es bei Kylian Mbappé, diesem 23-jährigen Unterschiedsspieler von Paris Saint-Germain, schon vor vier Jahren, als er in Russland mit 19 Jahren Weltmeister wurde und auf dem Weg dahin vier Tore erzielte.
Zwei davon übrigens im Achtelfinale, beim 4:3-Erfolg gegen – Argentinien. Kylian Mbappé ist weiterhin eines der größten Versprechen des Weltfußballs: Seine Schnelligkeit mit Ball ist unerreicht. Er überholt seine Gegenspieler mit einer bisher nie gesehenen Leichtigkeit.
Hinzu kommt eine erstaunliche Abschlussstärke, ein großartiges, von rasanten Übersteigern flankiertes Dribbling und eine mentale Kraft, die ihn im richtigen Moment Schlüsselszenen provozieren lässt – wie zuletzt vor dem 1:0 und 2:0 im Halbfinale dieser WM in Katar, Tore, die jeweils er einleitete. Den vier Treffern der russischen WM von vor vier Jahren hat Mbappé bisher – wie Messi – fünf bei diesem Turnier folgen lassen.
Es ist keine allzu kühne Behauptung, diesem hochbegabten Sprinter zu prophezeien, spätestens bei der übernächsten WM den 16-Tore-Rekord von Miroslav Klose zu überbieten. Es gibt ein Foto des zwölfjährigen Kylian Mbappé, der mit dunkelblauer Jeans und grünem Sweater barfuß auf dem Bett seines Kinderzimmers in Bondy sitzt, neun Kilometer östlich von Paris gelegen. Die Wände sind voll mit Cristiano-Ronaldo-Postern tapeziert. Ronaldo, nicht Messi, mit dem er nun sogar in einer Mannschaft spielt bei PSG in Paris. Ronaldo wohl auch deshalb, weil auch er einst ein schneller, torgefährlicher Mann war.
Sein Vater war sein erster Trainer
Kylian Mbappé ist der Sohn eines kamerunischen Vaters namens Wilfried, der auch sein erster Trainer bei AS Bondy war, und einer algerischen Mutter (Fayza mit Namen), eine ehemalige Handballerin mit Profistatus. Er schaffte den Sprung in die Ausbildungsakademie des nationalen Verbandes in Clairefontaine und wechselte von dort 2013, im Alter von 14 Jahren, zur AS Monaco.
Mit 16 debütierte Mbappé bereits in der Ligue 1, 2017 half er seinem Klub in Monaco maßgeblich dabei, Meister zu werden. Fortan sorgte er in der Champions League und in der französischen Nationalelf für Begeisterung, für die er im März 2017 debütierte, mit 18 Jahren.
Im selben Jahr wechselte er für 180 Millionen Euro zu PSG und ist dort nun, nach der Verlängerung seines Vertrages, der Spieler mit dem größten Einfluss im Verein und der Profi mit dem besten Gehalt der Welt. Die Zeitung „Le Parisien“ spekulierte zuletzt über ein Bruttoverdienst von 630 Millionen Euro für drei Jahre.
Fehlschuss verarbeitet
Den Fehlschuss bei der EM 2021, als sein verschossener Elfmeter das Aus im Achtelfinale gegen die Schweiz bedeutete, scheint er angesichts seiner Leichtfüßigkeit und seiner in Katar gezeigten Klasse nicht als ungebetenes Phantom mitzuschleppen.
Sein Trainer, ein Freund der Defensive, jedenfalls ist restlos begeistert über den Mann, der ihm oft genug die entscheidenden Tore liefert. Didier Deschamps sagt über Mbappé: „Es ist bewundernswert, dass er alles mit einem Lächeln macht. Er ruht in sich.“