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Jockey Andrasch Starke„Das Derby ist das wichtigste Rennen für mich“

Lesezeit 4 Minuten
Andrasch Starke

Andrasch Starke gewinnt auf Alter Adler in Iffezheim.

Köln – Im Union-Rennen in Weidenpesch, dem Test fürs Derby am Pfingstmontag über 2200 Meter, wird der erfolgreiche Jockey Andrasch Starke mit dem dreijährigen Hengst So Moonstruck antreten. Wir haben mit dem 48-Jährigen gesprochen.

Herr Starke, Sie sind als Stalljockey von Trainer Henk Grewe in Weidenpesch zu Markus Klug ins Gestüt Röttgen in Rath-Heumar gewechselt. Wie gefällt es Ihnen dort?

Andrasch Starke: Es ist wunderschön und gefällt mir großartig. Natürlich ist es keine Trainingsstätte mit mehreren Trainern wie in Weidenpesch, es ist eine riesengroße Anlage, auch für die Pferdezucht, mit einer privaten Trainingsanlage. Die Pferde sind viel draußen und haben Reitwege im Wald, auch mit Sandbahnen für leichteres Training. Die Anlage sucht ihresgleichen in Deutschland. Ich bin froh, dass ich da bin.

Im Union-Rennen in Weidenpesch, dem Test fürs Derby am Pfingstmontag über 2200 Meter, werden Sie mit dem dreijährigen Hengst So Moonstruck antreten. War das Pferd Ihre Wahl?

Ja. Wir haben zwei Pferde im Rennen (Schwarzer Peter ist das zweite, d.Red.). Ich musste mich für eines entscheiden. Man muss dabei seinem Gefühl vertrauen. Ein Pferd kann auch einen schlechten Tag haben, das eine mag diesen Boden mehr, das andere den anderen. Es sind viele Aspekte. Auch ich mit all meiner Erfahrung liege nicht immer richtig, wenn ich mich für ein Pferd entscheide.

Zu Person und Rennen

Andrasch Starke, geboren am 4. Januar 1974 in Stade, begann seine Jockey-Karriere 1989 und wurde 1992 Profi. Seitdem hat er 2682 Rennen gewonnen, darunter achtmal das Deutsche Derby. 2022 beträgt seine Siegquote bislang 30 Prozent bei 70 Starts in Deutschland.

Auf der Galopprennbahn in Köln-Weidenpesch findet am Pfingstmontag ab 13.30 Uhr der vierte Renntag der Saison statt. Start des Union-Rennens ist 16.55 Uhr. (cm)

Was trauen Sie So Moonstruck im Union-Rennen zu?

Es ist ein ganz tolles Pferd, das erst dreimal gelaufen ist. Er war immer noch ein bisschen im Wachstum, ein eher spätreifes Pferd. Das Ziel ist natürlich das Derby in Hamburg im Juli. Die Trainingseindrücke sind sehr gut, das Pferd ist gut drauf. Er wird sich besser präsentieren als bei seinem letzten Start in München (dort wurde er im Mai Vierter in einem Rennen über 2000 Meter, d. Red.).

Sie haben das Derby insgesamt achtmal gewonnen, im letzten Jahr mit Sisfahan. Sind die Derby-Erfolge für Sie die wichtigsten Werte in Ihrer Jockey-Karriere?

Ja, das sind sie.

Sie haben auch schon im Prix de l’Arc in Paris triumphiert und in den King George in Ascot, 2011 und 2012 mit Danedream….

Da ich in Deutschland lebe, ist das Derby trotzdem das wichtigste Rennen für mich. Wie für einen Springreiter der Große Preis von Aachen beim CHIO.

Zuletzt haben Sie zum ersten Mal den vierjährigen Adlerflug-Sohn Alter Adler geritten, den Derbyzweiten von 2022 und haben in Iffezheim den Preis der Badischen Wirtschaft gewonnen. Wie schätzen Sie das Pferd ein?

Ein hübscher Fuchs, er hat eine riesengroße Galoppade. Ich glaube, er soll noch einmal in Hamburg laufen. Sein Ziel ist wohl der Prix de l’Arc.

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Sie sitzen an jedem Renntag auf vielen verschiedenen Pferden. Beobachten Sie auch, wie es mit ihnen so weitergeht?

Ja, ich beobachte auch die Nachkommen. Man muss sich den Stammbaum der Pferde anschauen. Wenn man die Eltern oder Großeltern auch schon geritten hat, kann man die Pferde gut einschätzen. Das sind für mich auch Gründe, mich für oder gegen ein Pferd zu entscheiden. Es vererbt sich vieles, Gutes wie Schlechtes. Wenn man viele Pferde geritten hat, erkennt man oft Parallelen.

Wie sieht Ihre weitere Karriereplanung aus?

Ich habe noch zwei Jahre Vertrag, danach schaue ich mal, dann bin ich auch 50. Da kann man als Sportler aufhören. Oder, wenn man Lust hat, noch ein, zwei Jahre dranhängen. Das wird man dann sehen.