4:1 gegen FrankfurtBayer 04 kämpft sich ins Pokal-Achtelfinale
Leverkusen – Bayer 04 Leverkusen hat das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht und sich nach drei Spielen ohne Sieg ein Erfolgserlebnis verschafft. Die Mannschaft von Trainer Peter Bosz besiegte Eintracht Frankfurt zehn Tage nach der 1:2-Niederlage in der Liga im Nachholspiel der zweiten Runde mit 4:1 Toren und spielt Anfang Februar bei Rot-Weiss Essen um den Einzug ins Viertelfinale.
Peter Bosz hatte seine Startformation gegenüber dem 1:1 gegen Bremen auf drei Positionen verändert. Lars Bender und Wendell spielten Außenverteidiger anstelle von Dragovic und Sinkgraven, die sich beide auf der Bank wiederfanden. Im Sturmzentrum ersetzte Lucas Alario Patrik Schick, der trotz seines Tores gegen Bremen ein wenig stumpf gewirkt hatte. Jeder Funke frische Energie wurde gegen die Frankfurter benötigt, denen Bayer 04 am Tag nach Neujahr in der Frankfurter Arena 1:2 unterlegen war. Als sei die Aufgabe nicht schwer genug gewesen, machte sie sich die Werkself schnell noch ein bisschen schwerer. In der sechsten Minute nutzten die Hessen eine Schlampigkeit der Gastgeber zu einem Blitzangriff über die rechte Angriffsseite. Über Durm und Kamada kam der Ball über André Silva zu Amin Younes, der den Ball tief im Strafraum unhaltbar einschießen konnte.
Hradecky pariert stark
In diesem Stil ging es weiter. Bayer versuchte fast schon ein wenig verzweifelt, seinen Ballbesitzfußball gegen das Frankfurter Monster-Pressing durchzusetzen und kam damit nur ganz selten in die gegnerische Hälfte. Die Eintracht erzwang Ballverluste und spielte sich dann mit wenigen Ballkontakten in den Strafraum. In der 13. Minute ließ Silva Nationalspieler Tah furchtbar schlecht aussehen, indem er ihn einfach überlupfte und dann alleine vor Torhüter Hradecky auftauchte. Der Finne reagierte im direkten Duell allerdings großartig und ersparte seinem Kollegen noch mehr Gewissensbisse.
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Bayer 04 erholte sich davon nur langsam, kam aber nach gelungenen Aktionen auf dem rechten Flügel zu Chancen von Alario und Amiri. Die erste richtig große Chance bescherte den Gastgebern allerdings der Gegner selbst. Erik Durm, der vergessene Weltmeister von 2014, bekam einen Flankenball von Leon Bailey an den Ellbogen geschossen. Schiedsrichter Dingert entschied ohne zu zögern auf Elfmeter. Es war eine seiner besseren Entscheidungen an diesem Abend, die neuen Handspielregeln verlangen das. Lucas Alario lief an und versenkte den Ball zum Ausgleich ins linke Eck (27.).
Dieses Ereignis gab den Leverkusenern viel von der Zuversicht, die durch zwei Niederlagen und ein unschönes Unentschieden in Folge verloren gegangen war. Hinzu kam, dass die Hessen ihren Dribbler Amin Younes verloren, der nach knapp einer halben Stunde verletzt ausschied. Wendell prüfte Nationaltorhüter Kevin Trapp vor der Pause mit einem Weitschuss. Bayer ging mit Rückenwind in die Halbzeit und kam mit noch mehr Rückenwind zurück.
Tah fliegt vom Platz
In der 49. Minute erfolge die Belohnung, allerdings mit aktiver Mithilfe des Schiedsrichtergespanns. Kerem Demirbay, der das Spiel im Mittelfeld an sich gerissen hatte, schlug einen 40-Meter-Freistoß genau auf den Kopf von Edmond Tapsoba, der den Ball mit Übersicht ins Tor köpfte. Schiedsrichter Dingert entschied entschlossen und falsch auf: Tor. Bayer 04 führte 3:1, obwohl Tapsoba im Abseits gestanden hatte. Da der Videoassistent im DFB-Pokal aber erst ab dem Achtelfinale zum Einsatz kommt, hatte die Entscheidung Bestand. Es gab auch keine großen Diskussionen auf dem Platz. Die Werkself wäre ganz locker der Ziellinie entgegen gejoggt, wenn Jonathan Tah als letzter Mann in der 73. Minute nicht Silva an der Strafraumkante gefoult hätte. Elfmeter gab es nicht, dafür Rot gegen den Leverkusener, der wohl die nächsten zwei Pokalspiele fehlen wird. Allerdings schaffte es die Eintracht nur selten, die jetzt dicht und tief stehenden Gastgeber in Gefahr zu bringen. Drei Minuten vor Schluss erzielte Moussa Diaby bei einem Konter mit seinem zweiten Tor das 4:1.