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Bayer LeverkusenDeshalb darf Kai Havertz nicht sofort zum FC Chelsea wechseln

Lesezeit 3 Minuten
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Kai Havertz muss sich gedulden.

  1. Bayer 04 Leverkusen lässt seinen Superstar erst nach Beendigung der Europa-League-Endrunde gehen.
  2. Ein Wechsel des 21-Jährigen ist nach zehn Jahren im Bayer-Trikot wahrscheinlich.
  3. Bayer beharrt auf eine Ablösesumme in der Größenordnung von 100 Millionen Euro

Leverkusen – Kai Havertz bleibt auch nach der Beendigung der deutschen Fußball-Saison die Transfer-Geschichte des Sommers. Laut „Sport Bild“ will er um die Freigabe für einen Wechsel zum FC Chelsea bitten. Wir erklären den Stand der Dinge.

Wird Kai Havertz Bayer 04 verlassen? Und wenn ja: Geschieht das womöglich schon vor der Endrunde im Europapokal, die noch zur alten Saison zählt und im August in zwei Wettbewerben ausgespielt wird?

Antwort auf Frage 1: Davon ist auszugehen. Antwort auf Frage 2: Nein.

Was spricht generell für einen Wechsel im Jahr 2020?

Der Wille des Spielers, der nicht zu unterschätzen ist. Kai Havertz hat rund um das Pokal-Finale klar den Eindruck vermittelt, dass er nach zehn Jahren Bayer 04 in der kommenden Saison ein anderes Trikot tragen will. Er hat sich allen öffentlichen Auftritten und Äußerungen entzogen. Das war sehr ungewöhnlich, denn der 21-Jährige war einer der Hauptdarsteller des Endspiels gegen den FC Bayern. Nach dem verlorenen Finale, das er selbst mit einem verwandelten Elfmeter zum 2:4 beschloss, wirkte er viel frustrierter als die Kollegen, denen vor allem Trauer anzumerken war. Havertz hat seit letzten Sommer die Zusicherung von Bayer 04, dass er nach dieser Saison gehen darf, wenn ein Klub bereit ist, eine dreistellige Millionensumme für ihn zu bezahlen.

Was spricht, anders als im Fall Timo Werner, der vor seinem Wechsel nach Chelsea Urlaub macht, anstatt sich mit Leipzig auf das Champions-League-Viertelfinale vorzubereiten, gegen einen sofortigen Wechsel?

Der Wille des Klubs, der ebenfalls nicht zu unterschätzen ist. Kai Havertz hat einen Vertrag mit Bayer 04 Leverkusen, der ohne Ausstiegsklauseln bis Juni 2022 läuft. Die Europa League, in der Leverkusen kurz vor dem Erreichen des Viertelfinales steht, besitzt höchste Priorität für Bayer 04. Mit einem Finalsieg würde sich der Werksklub doch noch für die Champions League qualifizieren, was in der Bundesliga misslungen ist.

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Geschäftsführer Rudi Völler hatte gegenüber dieser Zeitung vor wenigen Wochen angekündigt, dass alle Profis des derzeitigen Kaders im August am Endturnier im Rheinland teilnehmen würden. „Etwas anderes würde auch keiner unserer Spieler wollen“, erklärte er. Völler gilt als strikter Gegner einer Transferlösung wie bei Timo Werner, den RB Leipzig auch unter Hinweis auf eine höhere Ablösesumme sofort ziehen ließ. Am Mittwoch hat Völler diese Haltung gegenüber unserer Zeitung noch einmal bekräftigt.

Ist der FC Chelsea jetzt Favorit für einen Wechsel?

Offenbar. Anscheinend will der russische Milliardär und Klubbesitzer Roman Abramowitsch die Privatschatulle trotz Corona weit aufmachen und nach Timo Werner (50 Millionen Euro) und Hakim Ziyech (Ajax Amsterdam/40 Millionen Euro) Kai Havertz verpflichten. Der FC Bayern, der lange als logischer Kandidat galt, hat den Transfer für zu teuer erklärt. Und die spanischen Großklubs Real Madrid und FC Barcelona mit ihren kostspieligen Kadern scheinen in dieser Zeit der Unsicherheit erst einmal zurückhaltend. Allerdings können sich die Dinge auch hier täglich ändern.

Wird es für die Interessenten möglich sein, die enorme Transfersumme für den hoch begabten Havertz zu drücken?

Bayer 04 Leverkusen befindet sich in der Situation, dies nicht zulassen zu müssen. Der Vertrag mit dem Spieler läuft noch zwei Jahre. Am Dienstag hat Sportdirektor Simon Rolfes ein weiteres Mal erklärt, man würde sich freuen, eine weitere Saison mit Havertz zu spielen, falls kein Klub bereit wäre, die geforderte Summe zu zahlen. Dies hatten zuvor Klubchef Fernando Carro und Rudi Völler mehrfach geäußert. Der Fußball hat wegen Corona allerdings so viel Zeit für Verhandlungen wie noch nie in einem Sommer.