Bayer-Star nach EM-EnttäuschungJonas Hofmann hofft auf Chance bei der WM 2026

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Trainingsauftakt bei Bayer 04 Leverkusen. Die Mannschaft läuft sich warm. Vorneweg laufen Edmond Tapsoba (l-r), Jonas Hofmann und Torhüter Lukas Hradecky.

Trainingsauftakt bei Bayer 04 Leverkusen. Die Mannschaft läuft sich warm. Vorneweg laufen Edmond Tapsoba (l-r), Jonas Hofmann und Torhüter Lukas Hradecky.

Jonas Hofmann von Bayer 04 äußert sich enttäuscht über seine Nicht-Nominierung für die EM und hofft, bei der WM in zwei Jahren eine Chance zu bekommen.

Jonas Hofmann zieht eine positive Sicht auf die vergangenen Monate vor, Glas halbvoll. Nach dem Trainingsauftakt von Doublesieger Bayer 04 am Montag vor rund 400 Zaungästen wird Hofmann auf das Hoch mit der fantastischen Saison und das anschließende Tief mit der Nicht-Nominierung für die EM angesprochen. „Hätte mich vorher jemand gefragt, dann hätte ich eher das Double genommen, anstatt bei der EM dabei zu sein, ganz klar“, sagt der 32-Jährige und schiebt hinterher: „Aber es war natürlich schon eine Enttäuschung, der Mannschaft nur im TV zuschauen zu können.“

Die Spiele der deutschen Mannschaft verfolgte er unter anderem aus seinem Urlaubsdomizil auf Mallorca. „Ich habe die Daumen gedrückt, dass wir weit kommen. Es sah ja auch lange Zeit gut aus“, berichtet er. Bis zum Winter hatte Hofmann alle Lehrgänge beim DFB – auch unter dem neuen Trainer Julian Nagelsmann – mitgemacht, 2024 fand der ehemalige Gladbacher aber keine Berücksichtigung mehr. Was natürlich vor allem mit dem Leistungsabfall im Verein Zusammenhang gebracht werden muss. In der Hinrunde hatte der Offensivallrounder noch in 16 von 17 Ligaspielen in der Startelf gestanden, sieben Tore vorbereitet und fünf selbst erzielt. In der Rückrunde stand er nur noch zehnmal von Beginn an auf dem Platz, bereitete drei Treffer vor und traf selbst gar nicht mehr.

Den Sommer nutzte Hofmann nun, um Kraft zu tanken. „Fast sieben Wochen freizuhaben, das hatte ich lange nicht mehr. Es war ein langer Sommer. Natürlich konnte man richtig abschalten, hat Zeit gehabt, das zu genießen, was man erreicht hat. Jetzt war es aber auch so langsam wieder Zeit, dass es losgeht“, betont der gebürtige Heidelberger und führt aus, was er vorhat: „Ich will wieder so viele Spiele wie in der vergangenen Saison machen. Ich habe nur bei einem Spiel gefehlt. Das zeichnet Top-Spieler aus, die die ganze Saison fit bleiben, weil sie auf sich achten. Und ich will an den Scorerpunkten arbeiten und meine erste Saison bei Bayer in dieser Hinsicht toppen.“

„Messlatte hochgelegt, das ist klar“

Mit der Mannschaft die abgelaufene Spielzeit zu toppen, dürfte hingegen schwierig werden: Der Doublesieger verlor nur ein Pflichtspiel, das Finale der Europa League gegen Atalanta Bergamo. „Es wird auf jeden Fall eine große Challenge“, sagt Hofmann. „Ich hoffe, dass jeder einordnen kann, dass das eine sehr außergewöhnliche Saison war. Ob das jemals wieder einer schafft, ungeschlagen durch die Saison zu gehen, ist fraglich. Wir haben die Messlatte hochgelegt, das ist klar. Wir hoffen, dass wir gut in die Runde starten.“

Und wenn es im Verein gut laufen sollte, hat Hofmann auch schon das nächste Ziel vor Augen: „Man weiß, dass in zwei Jahren wieder eine WM stattfindet. Nach einem Turnier, in dem man im Viertelfinale ausscheidet, stellt man sich Fragen, ob man vielleicht etwas anders hätte machen können. Und deshalb glaube ich, dass jeder Spieler wieder neue Chancen hat, sich zu empfehlen. Und die Chance werde ich hoffentlich auch ergreifen.“