32 Millione – er ist der Rekordeinkauf von Bayer 04. Seinen Vorschusslorbeeren wurde er aber selten gerecht.
Verein bestätigt TransferWechsel offiziell: Kerem Demirbay verlässt Bayer 04
Er handelt gedankenschnell, befreit sich aufgrund seiner technischen Fähgikeiten aus brenzligen Situationen und spielt fast immer den richtigen Pass – diese Version von Kerem Demirbay bekamen die Bayer-04-Fans in den vergangenen Jahren sehr selten zu sehen. Sein Potenzial schöpfte der ehemalige deutsche Nationalspieler nur an ausgewählten Tagen aus. Jetzt hat der 30-Jährige den Klub nach vier Jahren verlassen. Seine nächste Station: Galatasaray Istanbul.
Am Donnerstag gab Bayer 04 offiziell bekannt, dass Demirbay mit sofortiger Wirkung zu dem türkischen Club wechseln wird. „Der Wechsel in die Türkei war wegen seiner familiären Wurzeln Kerems ausdrückliches Anliegen“, sagte Bayer-Geschäftsführer Simon Rolfes. „Wir wünschen ihm bei Galatasaray alles Gute und danken ihm für seinen Einsatz für Bayer 04.“
Nähere Angaben zu den Ablösemodalitäten machten beide Vereine nicht. Nach Informationen dieser Redaktion stehen eine Fixsumme von rund vier Millionen Euro plus erfolgsabhängiger Bonuszahlungen im Raum. Zudem spart sich der Bundesligist etwa fünf Millionen Euro Jahresgehalt.
2019 kam Demirbay als Leistungsträger der TSG Hoffenheim zur Werkself. Er sollte unter dem damaligen Bayer-04-Trainer Peter Bosz der torgefährliche Strippenzieher im Mittelfeld werden. Dafür überwiesen die Leverkusener rund 32 Millionen Euro ins Kraichgau – bis heute gaben sie nie mehr für einen Spieler aus.
15 Tore von Kerem Demirbay
Doch die Liaison zwischen Demirbay und Bayer 04 wurde weder unter Bosz noch unter einem anderen Trainer eine echte Liebesgeschichte. In 149 Pflichtspielen erzielte der gebürtige Westfale 15 Tore und bereitete weitere 30 vor – viel zu wenig für einen Rekordeinkauf. Da er auch in der Kabine nie als echter Führungsspieler wahrgenommen wurde, war die Trennung nun unausweichlich.
Auch Demirbay, der sich aber nach Klubangaben bis zum letzten Tag vorbildlich verhalten habe, strebte eine Luftveränderung an. Galatasaray war schließlich die beste Option für alle Seiten.
Streichkandidat Timothy Fosu-Mensah
Demirbay soll nicht der letzte Sommerabgang bleiben. Ganz oben auf der Liste der Streichkandidaten steht Timothy Fosu-Mensah. Der Niederländer hat unter Trainer Xabi Alonso keine Chance mehr auf Einsatzzeiten. Die Werkself ist weiter auf der Suche nach einem Abnehmer, zu dem auch der Spieler wechseln möchte.
Bei Nadiem Amiri ist die Sachlage ebenfalls klar: Der Mittelfelspieler möchte weg, da er mehr Spielzeit will. Leverkusen ist nach Aussage von Sport-Geschäftführer Simon Rolfes auch gesprächsbereit, sollte ein Klub Interesse haben. Noch liegt aber kein Angebot vor. (mit dpa)