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„Das Adrenalin ist zurück“Alonso und Rolfes unterstreichen Bedeutung von Supercup-Sieg für Bayer 04

Lesezeit 3 Minuten
Leverkusens Trainer Xabi Alonso mit dem Supercup.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso mit dem Supercup.

Bayer 04 Leverkusen holt den Supercup und ist über das Spiel gegen den VfB Stuttgart sehr glücklich. Trainer Xabi Alonso und Geschäftsführer Simon Rolfes unterstreichen die positiven Folgen.

Xabi Alonso zeigt auf die Pulsader seines linken Handgelenks und sagt lächelnd: „Das Adrenalin ist zurück.“ Der Trainer von Bayer 04 Leverkusen hatte kurz zuvor mit seiner Mannschaft den Supercup entgegennehmen dürfen. In einem packenden Duell, das alles bot, was sich ein Fan von einem Fußballspiel wünschen kann, rang die Werkself den VfB Stuttgart trotz langer Zeit in Unterzahl mit 4:3 im Elfmeterschießen nieder. Nach 90 sehr ereignisreichen Minuten hatte es 2:2 (1:1) gestanden.

Dass nach einem Fußballspiel mit Beteiligung von Bayer 04 eine Trophäe überreicht wird, war die Werkself gewohnt. Am Samstagabend war es bereits das vierte Pflichtspiel in Serie, nach dem es eine Zeremonie mit Podium und reichlich Konfetti gab. Zunächst erhielt Bayer im Mai die Meisterschale, dann musste die Werkself dabei zuschauen, wie Atalanta Bergamo den Pokal für den Gewinn der Europa League entgegennahm. Wenige Tage später jubelte Bayer wieder, stemmte den DFB-Pokal in den Berliner Nachthimmel. Samstag gab es dann noch den dritten Titel für Leverkusen, den Supercup, der in der Regel zwischen Meister und Pokalsieger ausgespielt wird. Da Bayer aber beide Titel innehat, ging es gegen Vizemeister Stuttgart.

In der Vorsaison waren alle drei Duelle zwischen diesen beiden Teams hart umkämpft und vor allem spektakulär – besonders der 3:2-Erfolg der Leverkusener im Pokal-Viertelfinale. Und beide Mannschaften machten einfach da weiter, wo sie aufgehört hatten. Als hätte es die Sommerpause nie gegeben. Von Beginn an gab es eigentlich keine Ballbesitzphasen im Mittelfeld. Entweder eine Mannschaft gewann mit hohem Pressing den Ball – Torchance. Oder eine Mannschaft durchbrach das Pressing und hatte viel Platz – Torchance.

Unglückliche Aktion von Terrier

In der mit 30210 Zuschauern ausverkauften Bay-Arena gingen die Hausherren in Führung. Eine der vielen starken Hereingaben von Aleix Garcia köpfte Edmond Tapsoba an Torhüter Nübel vorbei Richtung Tor, Victor Boniface klaute seinem Kollegen den Treffer auf der Linie. Doch Stuttgart schlug direkt zurück, Millot glich nach scharfer, flacher Flanke von Mittelstädt in den Rückraum aus. Dass Bayer 04 nur mit zehn Feldspielern in die Kabine ging, lag an einer unglücklichen Szene im Mittelfeld. Neuzugang Martin Terrier sprang der Ball nach einem technischen Fehler vom Fuß, der Franzose wollte das Missgeschick reparieren, spielte auch den Ball, landete danach aber mit dem gestreckten Fuß auf dem Knöchel von Demirovic. Nach aktueller Regelauslegung war die Rote Karte von Tobias Stieler korrekt.

Der Schiedsrichter hatte fortan aber immer mehr Probleme, die Partie in den Griff zu bekommen, machte keinen souveränen Eindruck. Das half allerdings auch dabei, dem Spiel noch mehr Schwung und Atmosphäre zu geben. Auch nach dem 1:2-Rückstand durch Deniz Undav verlor Bayer nie den Glauben an den Sieg. Alonso brachte schließlich in Wirtz, Grimaldo, Frimpong und Schick so viel Qualität von der Bank, dass sich Stuttgart nicht mehr wehren konnte. Schick erzielte den Ausgleich in der Schlussphase und die Werkself zeigte die stärkeren Nerven im Elfmeterschießen.

„Es ist wichtig, diese Energie wieder zu haben, sie zu spüren“, sagte Sportgeschäftsführer Simon Rolfes. „Auch die Energie von den Rängen, das gibt uns mit Sicherheit Schwung für die nächsten Spiele. Wir haben gezeigt, dass wir bereit sind, unter Druck zu performen.“ Leverkusen zeigte direkt wieder viele der Stärken, die zu den Erfolgen der vergangenen Spielzeit geführt hatten. Am Freitagabend wird Bayer 04 mit dem Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach die neue Bundesliga-Saison eröffnen.