Nächster Sieg gegen LieblingsgegnerBayer 04 gewinnt 2:0 gegen Augsburg
Leverkusen – Pünktlich zum Schlusspfiff ging in der Bay-Arena ein Wolkenbruch nieder. Kai Havertz hatte sich gerade so ins Innere gerettet und sprach, noch nass von Regen und Schweiß, das Fazit eines normalen Arbeitstages. „Wir haben heute einen Pflichtsieg geschafft. Das ist nichts, für das wir uns lange auf die Schulter klopfen sollten.“ Der Nationalspieler selbst war maßgeblich am nie gefährdeten 2:0 über den FC Augsburg beteiligt, aber in Gedanken beschäftigte er sich bereits mit den kommenden Aufgaben. „Wir spielen am Donnerstag in Porto und am Sonntag in Leipzig. Da kommen ganz andere Aufgaben auf uns zu.“
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Es war das sportlich erfreuliche Ende eines Karnevalssonntages, der mit einer schlechten Nachricht begonnen hatte. Die Entwarnung bei Kevin Volland war offenbar zu früh gekommen. Der Stürmer war am Donnerstag nach einem späten Zusammenprall mit Portos Kapitän Ivan Marcano unter Schmerzen vom Platz geführt worden. Eine erste Untersuchung zeitigte das Ergebnis: nichts kaputt. Am Sonntag war man schlauer. „Kevin hat eine schwere Sprunggelenksverletzung an der Syndesmose erlitten. Er wird lange ausfallen, vielleicht ist die Saison vorbei für ihn“, sagte Trainer Peter Bosz über den Verlust seines gefährlichsten Offensivspielers, der in 22 Ligaspielen neun Tore und neun Vorlagen zustande brachte. Weil der Chilene Charles Aránguiz zudem mit einem grippalen Infekt ausfiel, musste Bosz gegen Augsburg umstellen.
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Kritik von Havertz
Es dauerte eine Viertelstunde, bis sich die gegenüber dem Porto-Spiel auf fünf Positionen veränderte Formation – Weiser, Tah, Wendell, Palacios und Alario standen in der Startelf – zurechtfand. Auf das frühe Stören des Gegners reagierte Bosz damit, dass er Sven Bender von der Dreierkette ins defensive Mittelfeld beorderte. Danach konnte die Werkself ihren Ballbesitz ungestört in astronomische Höhen – am Ende fast 80 Prozent – treiben und wurde für mangelnde Zielstrebigkeit nicht bestraft. „Wir waren da im Passspiel eigentlich zu langsam“, kritisierte Kai Havertz hinterher.
Allerdings hatte der Nationalspieler selbst mit einem fantastischen Pass auf Moussa Diaby dafür gesorgt, dass die Gäste für ihre Teilnahmslosigkeit bestraft wurden. Der Franzose nahm den Ball auf, lief frei auf Augsburgs Torhüter Koubek zu und schoss in der 25. Minute zum 1:0 ein. Es hätten bis zur Pause weitere Tore fallen müssen. Der Ärger darüber, dass dies nicht geschah, hielt sich jedoch in Grenzen, denn Augsburg verließ in dieser Partie die Rolle des Betrachters vorerst nicht.
Erstes Bundesliga-Tor von Amiri für Bayer
Aus der Kabine kam Bayer 04 mit mehr Zielstrebigkeit. Es war Nadiem Amiri, der nach knapp einer Stunde dafür sorgte, dass aus dem überlegenen Treiben keine seltsame Zitterpartie wurde. Der Nationalspieler trieb den Ball in einer Umschaltsituation vor sich her, wurde nicht konsequent attackiert und schoss aus 18 Metern platziert ein. Es war das erste Bundesliga-Tor des Ex-Hoffenheimers für Bayer 04 und wurde entsprechend euphorisch bejubelt.
Peter Bosz begriff das 2:0 als Signal zur Schonung für hoch belastete Spieler. In der 73. Minute brachte er Julian Baumgartlinger für Sven Bender und Karim Bellarabi für Amiri. Darunter litt die Qualität des Bayer-Spiels erheblich. Der Gegner wurde mit unnötigen Ballverlusten wieder zum Leben erweckt, Schlampigkeiten im Konterspiel verhinderten das 3:0. „Mit den letzten 20 Minuten war ich überhaupt nicht einverstanden“, sagte Peter Bosz. Das war Kollektiv- und Einzelkritik zugleich.
Dennoch stand unter dem Strich ein erfolgreicher Arbeitstag. Mit dem achten Sieg in den letzten neun Pflichtspielen, dem siebten Erfolg in den acht Spielen 2020, hat Bayer 04 in der Bundesliga nach Punkten zum Tabellenvierten aufgeschlossen und den Abstand auf Platz sieben bereits auf neun Punkte erhöht. „Damit wiederum“, erklärte der Trainer, „bin ich dann sehr zufrieden.“