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Geplatzter Bayern-DealBayer 04 Leverkusen will weiter mit Jonathan Tah verhandeln

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Jonathan Tah von  Bayer 04 Leverkusen im Zweikampf mit Aitor Ruibal von Real Betis Sevilla.

Jonathan Tah (l.) von Bayer 04 Leverkusen im Zweikampf mit Aitor Ruibal von Real Betis Sevilla.

Ein Wechsel von Jonathan Tah zum FC Bayern München ist geplatzt. Jetzt erwägt Bayer 04 Leverkusen eine Verlängerung seines auslaufenden Vertrags.

Es ist etwas mehr als einen Monat her, da waren sich die Verantwortlichen bei Bayer 04 Leverkusen sehr sicher: Jonathan Tah wird in diesem Transferfenster zum FC Bayern München wechseln. Der Spieler hatte seinen ausdrücklichen Wunsch hinterlegt, der Rekordmeister hatte ihn vom Wechsel überzeugt, ein unterschriftsreifer Fünfjahresvertrag lag vor. Es bestand wenig Zweifel daran, dass man sich mit den Bayern auch finanziell bei der Ablöse einigen würde. Rund 30 Millionen Euro inklusive Bonuszahlungen sollten es sein – keine hanebüchene Forderung für einen Stammspieler der Nationalmannschaft.

Zehn Tage vor Schließung des Transferfensters sieht aber alles anders aus. Tah trainiert weiter bei der Werkself, während Bayern-Sportvorstand Max Eberl weitere Verpflichtungen ausschloss, mit der Rückkehr des verletzten Josip Stanisic „wird der Kader stehen“. Damit endete eine lange währende Hängepartie, in der vor allem die Münchener kein gutes Bild abgaben. Die zahlreichen Chefs auf unterschiedlichen Ebenen, die alle das Licht der Öffentlichkeit genießen, sorgten mit ihren unterschiedlichen Ansichten auf den Tah-Deal für ein Bild innerer Zerrissenheit und großer Machtfragen beim FC Bayern. Eberl hielt dabei Tah und dessen Berater Pini Zahavi hin, um sie am Ende fallen zu lassen. Damit bestätigte Eberl seinen Ruf, der ihm schon seit seinen Tagen bei Borussia Mönchengladbach anheftet.

Positiv für die Leverkusener, neben dem Fakt, dass sie einen ihrer Führungsspieler behalten: Tah ließ sich von dem ganzen Wirbel um seine Person nichts anmerken, trainierte voll fokussiert, machte auch beim Supercup-Gewinn am Samstag gegen Stuttgart einen sehr souveränen Job und feierte anschließend exzessiv mit seinen Kollegen – was bei den Verantwortlichen sehr gut ankam. Nun scheint auch plötzlich eine Verlängerung seines im kommenden Juni auslaufenden Vertrags nicht mehr ausgeschlossen. Im Klub will man nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ die Schließung des Transferfensters abwarten, um Tah und Berater Zahavi erneut zu signalisieren, dass die Tür bei Bayer 04 weiter offensteht. Eine Option: Der 28-Jährige verlängert den Kontrakt samt Ausstiegsklausel im niedrigen zweistelligen Millionenbereich, der einen Wechsel im kommenden Sommer leicht realisierbar macht.

Edmond Tapsoba wechselt nicht

Mit Tahs Verbleib erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass einer seiner Abwehrkollegen den Klub noch verlassen könnte. Edmond Tapsoba wird es nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ nicht sein. Zwar waren Klubs aus Saudi-Arabien an dem Nationalspieler von Burkina Faso interessiert, Spieler und Klub lehnten aber frühzeitig ab. Piero Hincapie steht dem Vernehmen nach weiter sehr weit oben auf der Wunschliste von Diego Simeone, Trainer bei Atlético Madrid. Ob sich der spanische Topklub bis zur Schließung des Transferfensters am übernächsten Samstag wegen des Ecuadorianers bei Bayer 04 melden wird, bleibt abzuwarten.

Das größte Interesse besteht derzeit an Odilon Kossounou, der im Supercup nicht zum Einsatz kam. Durch die Einnahme von rund 18 Millionen Euro beim Transfer von Adam Hlozek zur TSG Hoffenheim steht Bayer 04 aber nicht unter Druck, noch einen Spieler verkaufen zu müssen. Bei einem lukrativen Angebot könnte es aber zu einem Abschluss kommen. An Kossounou sollen die Premier-League-Klubs Crystal Palace und Newcastle United interessiert sein.

Im Falle eines Wechsels würde Bayer 04 auch selbst noch einmal aktiv werden, um die Defensive wieder aufzufüllen. Neben dem ablösefrei verfügbaren Joel Matip steht auch Sepp van den Berg vom FC Liverpool auf der Liste von Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes. Der 22-jährige Niederländer spielte bereits zwei Saison in der Bundesliga, absolvierte 42 Partien für Schalke 04 und den FSV Mainz 05, an die er jeweils eine Spielzeit ausgeliehen war.