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KommentarBayer 04 Leverkusens Voraussetzungen waren nie besser

Lesezeit 2 Minuten
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Das Derby gegen den 1. FC Köln gewann Bayer 04 mit 3:1.

  1. Bayer 04 spielt in den nächsten Wochen um die Champions League und zwei Titel.
  2. Die Voraussetzungen für einen großen Erfolg sind so gut wie lange nicht.
  3. Der Werksklub hat in den nächsten Wochen alle Gelegenheiten, sein Image aufzupolieren.

Leverkusen – Bei 66 Punkten möchte Bayer 04 Leverkusen zum Ende der Bundesliga-Saison 2019/20 am 27. Juni stehen. Die Werkself hätte dann die verbleibenden beiden Spiele gegen Hertha BSC und Mainz 05 gewonnen und sich für die Champions League qualifiziert, wohl als Tabellenvierter – hinter RB Leipzig und vor Borussia Mönchengladbach.

Es wäre eine Punktlandung beim obersten Saisonziel und würde viel Selbstvertrauen für DFB-Pokal und Europa League schaffen. 66 Zähler würde die punktemäßig erfolgreichste Leverkusener Saison seit 2011 bedeuten. Seit der Jahrtausendwende hatte es nur drei Bayer-Spielzeiten mit mehr als 66 Punkten gegeben – jeweils bei den Vize-Meisterschaften. 2001 hätten 66 Punkte sogar für den Titel gereicht.

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Nun sind es viele Konjunktive und ein Rechenbeispiel, das wegen des auf dem Papier leichten Leverkusener Restprogramms aber nicht realitätsfern erscheint. Jedoch ist Bayer 04 Leverkusen in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten oft genug unter verschiedenen Trainern, mit verschiedenen Mannschaften und in unterschiedlichen Situationen an wegweisenden Prüfungen gescheitert. So wurde sich ein wenig schmeichelhafter Ruf erarbeitet – Leverkusen würde immer dann, wenn es darauf ankommt, fast schon zuverlässig versagen.

Gelingt die Image-Korrektur?

Die kommenden Wochen bieten Bayer 04 alle Gelegenheiten, das Image des Vereins in ein anderes Licht zu stellen. Neben Platz vier in der Liga müsste dazu ein Titelgewinn im Pokal oder der Europa League gelingen. Die Voraussetzungen dafür waren vielleicht nie besser: mit Kai Havertz, Moussa Diaby, Edmond Tapsoba & Co. besitzt Bayer die talentierteste Mannschaft seit Jahren. In Peter Bosz einen Trainer, der mit diesen Spielern umzugehen weiß. Und in Fernando Carro einen Klubchef, der offensiv seine Titel-Sehnsüchte erklärt und bei einem Stolpern auf der Zielgeraden keinen wohligen Rückzugsraum zum Trauern schaffen würde. Bayer 04 hat es selbst in der Hand.