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Bayers 3:1-SiegKatterbach und Leistner werden zu Diabys Derby-„Opfern“

Lesezeit 3 Minuten
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Nicht zu halten: Moussa Diaby (M.) läuft  Noah Katterbach (l.) und Jan Thielmann davon. 

  1. Bayer 04 Leverkusen besiegt den 1. FC Köln 3:1 und bleibt weiter auf Champions-League-Kurs.
  2. Überragender Mann in der Werkself ist der junge französische Flügelstürmer Moussa Diaby.
  3. Der 20-Jährige traf nicht nur zum 3:1, auch zuvor stellte die FC-Defensive immer wieder vor unlösbare Herausforderungen.

Leverkusen – In der 83. Minute sprintet Moussa Diaby noch einmal los, wie er es schon etwa ein dutzend Mal an diesem Derby-Abend getan hat. Diesmal überläuft der 20 Jahre alte Franzose nicht Noah Katterbach, sein bis dahin bevorzugtes Opfer. Toni Leistner steht machtlos daneben und muss mitansehen, wie Bayer 04 Leverkusens Flügelstürmer auf kürzester Strecke auf- und davonzieht und aus spitzem Winkel zum 3:1-Endstand gegen den 1. FC Köln trifft. „Diaby hat uns große Probleme bereitet. Es ist schwierig für uns, einen Spieler mit so einer Klasse zu verteidigen“, gestand FC-Trainer Markus Gisdol nach der Niederlage am Mittwochabend.

Sein Gegenüber Peter Bosz geriet gar ins Schwärmen – ungewöhnlich für den Niederländer, der sich bei Einzelbewertungen in der Regel zurückhält oder auch mal das Haar in der Suppe sucht und findet. Nicht so diesmal.

Peter Bosz gerät ins Schwärmen

„Überragend, einfach überragend“, sagte Bosz über Diaby. „Er war von Anfang an gefährlich mit seinen Eins-gegen-Eins-Dribblings. Er ist gut hinter die Kette gelaufen, so wie wir es trainiert haben. Er war das ganze Spiel gefährlich und hat das gebracht, was wir erwartet haben und vielleicht noch mehr.“ Schon in der ersten Hälfte hätte Diaby treffen können, scheiterte nach einem Solo aber an Timo Horn. Doch das spornte ihn nur zu weiteren Tempoläufen an.

Bei seinen Aktionen auf den Flügeln, er ist rechts wie links unterwegs, benötigt Diaby nicht einmal kompliziertere Kabinettstücke. Wenn er den Freiraum in Richtung Grundlinie erkennt, legt Diaby meist den Ball am Gegenspieler vorbei und rennt hinterher. Im Derby war in diesen Szenen eigentlich weder Katterbach noch später Leistner ein Vorwurf zu machen – sie sind schlicht langsamer als der Franzose, wie fast alle Bundesliga-Profis. Neben Alphonso Davies vom FC Bayern und Dortmund Achraf Hakimi zählt Diaby laut aktueller Messungen zu den schnellsten Spielern der Liga, auf etwa 36 Stundenkilometer kommt er in der Spitze.

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Von den vielen Leverkusener Optionen für die Flügel ist Diaby die konstanteste. Seit Mitte November stand er in jedem Bundesliga-Spiel auf dem Rasen – eine beeindruckende Statistik für einen jungen Außenstürmer, die viel über seine Bedeutung für Bayer 04 aussagt. Zumal Diaby seine starke Form bis zum Saisonhöhepunkt im Sommer konservieren konnte. Dem 15-Millionen-Euro-„Schnäppchen“ aus Paris kommt zugute, dass seine Sprinter-Muskulatur offenbar robust und optimal austrainiert ist – anders als die von Karim Bellarabi, die in hohen Belastungen anfällig für Verletzungen ist.

Samstag gegen Hertha BSC

Noch zweimal muss Diaby die Leverkusener Gegner mit seinen Antritten quälen, am Samstag Hertha BSC und zum Saisonfinale eine Woche später Mainz 05 (beide 15.30 Uhr/Sky). Dann könnte die Champions League der Lohn für die vielen schnellen Meter sein.