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Vor BVB-SpielEdmond Tapsoba und Florian Wirtz machen Bayer 04 Hoffnung

Lesezeit 3 Minuten
25.01.2023, Nordrhein-Westfalen, Leverkusen: Fußball: Bundesliga, Bayer Leverkusen - VfL Bochum, 17. Spieltag, BayArena. Leverkusens Torschütze Edmond Tapsoba jubelt nach seinem Treffer zur 1:0 Führung. Foto: Marius Becker/dpa - WICHTIGER HINWEIS: Gemäß den Vorgaben der DFL Deutsche Fußball Liga bzw. des DFB Deutscher Fußball-Bund ist es untersagt, in dem Stadion und/oder vom Spiel angefertigte Fotoaufnahmen in Form von Sequenzbildern und/oder videoähnlichen Fotostrecken zu verwerten bzw. verwerten zu lassen. +++ dpa-Bildfunk +++

Leverkusens Elfmeterschütze Edmond Tapsoba

Nach sechs verschossenen Strafstößen legt der Verteidiger die Basis für den fünften Bayer-Sieg in Serie. Und jetzt kommt Dortmund.

Als Edmond Tapsoba in der achten Minute des Spiels gegen den VfL Bochum mit dem Ball in der Hand langsam in Richtung Elfmeterpunkt lief, wirkte er in sich gekehrt. Auf dem Verteidiger aus Burkina Faso ruhten alle Blicke und alle Verantwortung. Sechs Strafstöße hatte Bayer 04 im Jahr 2022 vergeben. Zwei durch Patrik Schick, zwei durch Moussa Diaby und zwei durch Kerem Demirbay. In den meisten Fällen hatte das Scheitern zu schmerzlichen Punktverlusten und im Herbst zur Verschärfung der Krise geführt, die den Werksklub zwischenzeitlich auf Platz 17 der Bundesliga geführt hatte.

Xabi Alonso hat mit Edmond Tapsoba die richtige Entscheidung getroffen

„Ich hatte schon etwas Angst“, gab Tapsoba zu. Schließlich erinnerte er sich jedoch an seine Zeit in Portugal, als er für Vitoria Guimaraes acht von acht Elfmetern verwandelt hatte. Also knallte Tapsoba den Ball mit einem platzierten Spannstoß des rechten Fußes unter die Latte. Bayer 04 führte 1:0 und konnte das Spiel recht gut kontrollieren, bis der fünfte Sieg in Folge mit dem Ergebnis von 2:0 feststand.

Edmond Tapsoba hätte schon länger darauf hinweisen können, dass er den einfachsten, aber wichtigsten Standard im Fußball womöglich besser beherrscht als all die Leverkusener Offensivspieler, deren Torhunger offenbar größer war als die Fähigkeit zur wiederholbaren Präzision. Aber es lag nicht im Wesen des freundlichen Mannes aus Burkina Faso, den Finger zu heben. „Der Trainer hat das bestimmt. Und weil er an mich geglaubt hat, habe ich das schließlich auch getan“, erzählte er nach dem Spiel.

Der Trainer hatte offenbar einen Blick in die Datenbank geworfen und war froh, dass ein ärgerliches Kapitel des Scheiterns endete. „Die Geschichte ist jetzt vorbei“, sagte Xabi Alonso. Die andere, größere Geschichte geht am Sonntagnachmittag gegen Borussia Dortmund (17.30 Uhr, Bay-Arena) weiter. Fünf Siege in Folge haben Bayer 04 zum Abschluss der Vorrunde auf Platz acht der Tabelle gebracht. Zu den eigentlichen Saisonzielen klafft jedoch noch eine bedeutende Lücke: Sieben Punkte zu den Plätzen vier bis sechs, die dem Anspruch des Werksklubs entsprechen. Aber schon im nächsten Spiel kann sich das massiv ändern, wenn der aktuell Fünfte Borussia Dortmund in Leverkusen erscheint.

Das Spiel gegen die opferbereiten Bochumer hat einige Hinweise darauf gegeben, dass es sich bei der Ansammlung höchst unterschiedlicher Bayer-04-Erfolge um eine Entwicklung handelt. Die Stabilität musste diesmal nicht nur durch eine tief stehende Fünferkette erkauft werden. Die Rückkehr zu einem System mit zwei Innenverteidigern und zwei defensiven Mittelfeldspielern schuf eine Kompaktheit, die den Gäste nur wenige Torchancen ermöglichten. Auch die Personalwechsel gaben eindeutige Hinweise. Florian Wirtz brauchte zwar gut 20 Minuten, um bei seinem ersten Startelfeinsatz ins Spiel zu finden, aber dann inszenierte er mit dem schlauen Assist vor dem 2:0 durch Adam Hlozek die Vorentscheidung.

Cullom Hudson-Odoi kann Amine Adli nicht ersetzen

Der Versuch, den immer stärker werdenden Amine Adli auf der linken Angriffsseite durch Callum Hudson-Odoi zu ersetzen, brachte eine ähnlich klare Rückmeldung: Es hat nicht funktioniert. Nach der Korrektur durch den Trainer zur Halbzeit riss Adli sofort Löcher in den Bochumer Defensivverbund und konnte mehrfach nur durch rüde Fouls gestoppt werden, in einem Fall sogar durch eine Trikotbremse in höchster Not, die sogar eine Rote Karte zur Folge hätte haben können. Allerdings wollte Schiedsrichter Timo Gerach aus Landau (Pfalz) sein Bundesliga-Debüt offenbar nicht mit einem Feldverweis schmücken.

Am Sonntag wird der Leverkusener Aufschwung allerdings einer noch strengeren Prüfung unterzogen, denn die Dortmunder haben zuletzt trotz der bekannten Defensivprobleme mit Moral späte Siege erzwungen, am Mittwoch ein spektakuläres 2:1 in Mainz. Bayer-04-Kapitän Lukas Hradecky will auch deshalb noch nicht zu viel versprechen. „So langsam beginnt es, besser für uns auszusehen“, sagte der Torhüter, „jetzt wollen wir erst einmal ausruhen und dann voll angreifen. Dann werde wir gegen Dortmund ein schönes Spiel bekommen.“