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„Nach all dem Gerede über Xabi Alonso“Presse-Häme für Leverkusen aus England – Bayer-Trainer übt Selbstkritik

Lesezeit 3 Minuten
Trainer Xabi Alonso zeigt sich nach dem verlorenen Europa-League-Finale enttäuscht.

Trainer Xabi Alonso zeigt sich nach dem verlorenen Europa-League-Finale enttäuscht.

Bayer 04 muss sich nach seiner 0:3-Finalpleite vor allem aus England den ein oder anderen Spruch gefallen lassen.

Atalanta Bergamo hat dem Deutschen Meister am Mittwochabend die Grenzen aufgezeigt. Bayer Leverkusen verlor das Finale der Europa League in Dublin deutlich und nahezu chancenlos mit 0:3 durch einen Dreierpack von Ex-Leipzig-Profi Ademola Lookman.

Leverkusens Trainer Xabi Alonso übte sich anschließend in Selbstkritik: „Wir waren nicht auf unserem besten Level, auch ich nicht“, sagte der Spanier nach dem Spiel zerknirscht: „Wir müssen akzeptieren, dass Atalanta besser war. Und wir müssen daraus lernen.“

Xabi Alonso selbstkritisch: „Wir wollten unseren Stil nicht ändern“

Alonso hatte sein Team ohne echten Mittelstürmer ins Spiel geschickt, dazu leistete sich Bayer ungewohnt viele Fehlpässe und fand kein Mittel gegen das intensive Anlaufen von Bergamo. Seine Elf habe „vielleicht zu viele kurze Pässe“ gespielt, meinte Alonso, „wir hatten einige Probleme. Wir wollten unseren Stil nicht ändern. Es hat nicht funktioniert.“

Dazu fand der zuletzt angeschlagene Florian Wirtz bei seinem ersten Startelf-Einsatz seit Anfang Mai nie richtig ins Spiel. Alonso betonte zwar, dass seine Nummer 10 wieder topfit sei. Vielleicht habe Wirtz aber die Spielpraxis gefehlt, zweifelte der 42-Jährige.

Damit muss das Team des zuletzt hochgelobten Trainers Xabi Alonso die erste Pflichtspiel-Pleite der Saison schlucken. 51 Partien war die Werkself zuvor ungeschlagen geblieben. Die internationale Presse feiert den italienischen Erstligisten nun für seinen Triumph. Bayer 04 muss sich dagegen vor allem aus England den ein oder anderen Spruch gefallen lassen. Die internationalen Pressestimmen im Überblick.

Italien

„Gazzetta dello Sport“: „Lookman und Gasperini tragen Atalanta in die Geschichtsbücher ein. (...) Die Mannschaft von Gian Piero Gasperini schaffte das Kunststück, das seit 51 Spielen in Folge ungeschlagene Bayer Leverkusen mit einem Hattrick von Ademola Lookman zu besiegen.“

„Tuttosport“: „Wunderbares Atalanta, die Europa League gehört dir. Lookman demoliert das ungeschlagene Bayer Leverkusen.“

„Corriere dello Sport“: „Ein historischer Erfolg für Gasperinis Team, das den in dieser Saison noch ungeschlagenen deutschen Meister mit einem verrückten 0:3 durch Lookman demütigte.“

Großbritannien

„Daily Mail“: „Aus „The Invincibles“ (Die Unbesiegbaren) wurden „The Invisibles“ (Die Unsichtbaren) und nach 51 ungeschlagenen Duellen endlich ein Spalt in der Rüstung von Xabi Alonsos Bayer Leverkusen. Wir hätten nur nie gedacht, dass Ademola Lookman, der einst für Charlton spielte, in diesem Europa-League-Finale die tödlichen Wunden schlagen würde. Und zwar gleich drei davon.“

„The Sun“: „Lookman erzielt in Dublin einen unglaublichen Hattrick und zerstört Alonsos Traum vom ungeschlagenen Triple“

„The Guardian“: „Nach all dem Gerede über den Aufstieg Xabi Alonsos als einer der vielversprechendsten jungen Trainer Europas, war es ein erfahrener alter Hase, der die Lorbeeren erntete. Mit 66 Jahren hat Gian Piero Gasperini sein erstes Meisterstück vollbracht, ein greifbarer Erfolg in einer Karriere, in der er abseits des Rampenlichts eine höchst beeindruckende Arbeit geleistet hat.“

Spanien

„Marca“: „Die Göttin Atalanta macht Xabi Alonsos Bayer Leverkusen sterblich. Lookmans Hattrick zerstörte das deutsche Team, das die Europa League, den Triple und die Unbesiegbarkeit verliert.“

„As“: „Nachdem alle Wunder der Saison erschöpft waren, nach 51 glorreichen Tagen und Nächten ungeschlagener Spiele, scheiterte Xabi Alonsos Bayer Leverkusen, als es das am wenigsten sollte: Vor den Toren eines europäischen Titels, der für den spanischen Trainer nun noch warten muss.“

Frankreich

„Le Parisien“: „Bergamo stürzt die Unbesiegbaren im Finale der Europa League dank des Genies Lookman“

Österreich

„Kurier“: „Was hatten sich vor diesem Europa-League-Endspiel die Fußball-Experten nicht mit Lobeshymnen auf Leverkusen überschlagen. Der Werksklub sei im europäischen Fußball gerade das Maß aller Dinge, war da zu hören. (...) Und dann kommt da im Finale Atalanta Bergamo daher und stutzt die Höhenflieger aus Leverkusen mit einfachsten Mitteln auf ein Normalmaß (...).

Schweiz

„Blick“: „Nati-Captain Granit Xhaka und seine Leverkusener haben die erste Niederlage in dieser Saison hinnehmen müssen. Ausgerechnet im Final der Europa League.“ (oke)