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Angeschlagen ausgewechseltEntwarnung bei Kai Havertz nach Sieg in Freiburg

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Kai Havertz gegen Dominique Heintz

Freiburg/Leverkusen – Als die drei Punkte auf dem Konto und die Spieler im Team-Bus waren, interessierte nur noch eine Frage: Wie geht es Kai Havertz? Der Jung-Star hatte beim 1:0-Sieg in Freiburg das Tor des Abends erzielt (54. Minute), war dann aber nach einem schmerzhaften Zweikampf mit dem SC-Spieler Roland Sallai vom Platz gehumpelt (66.).

Während die Kollegen mit letzter Kraft den wertvollen Sieg verteidigten, machten sich schon alle Sorgen um das Knie des 20-Jährigen. Mit dieser einen Aktion, einem spektakulären Stocher-Tor aus spitzestem Winkel, hatte er wieder einmal den Unterschied gemacht in einem Spiel, in dem es dem Außenseiter gelungen war, mit Leidenschaft und Disziplin alle spielerischen Unterschiede auszugleichen.

Peter Bosz: „Kai Havertz geht es gut“

Peter Bosz hatte bereits in der Pressekonferenz ganz spät am Abend angedeutet, dass der wichtigste Mann seines Teams gegen den FC Bayern München (Samstag, 15.30 Uhr) womöglich nicht ausfällt. „Er hat einen Schlag bekommen. Aber es geht ihm gut. Das geht schon in Ordnung“, sagte der Trainer. Und Havertz, der sich lange mit schmerzendem Knie am Boden gekrümmt hatte, grüßte noch in der Nacht auf Instagram: „Harte Arbeit, drei Punkte.“

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Um etwas anderes war es bei diesem Ausflug in den Südschwarzwald nicht gegangen. Der Werksklub hatte von der DFL den anstrengendsten Zeitplan des Re-Starts befohlen bekommen: Montag, Samstag, Dienstag, Freitag. Machte unter dem Strich vier Spiele in zwölf und drei Spiele in sieben Tagen. Bei der 1:4-Heimniederlage hatte sich, drei Tage nach dem glanzvollen Auftritt in Mönchengladbach (3:1), angedeutet, wo das Problem liegt: In der Physis. Ohne die nötigen PS auf dem Platz ist es unmöglich, das anspruchsvolle Offensivsystem des Trainers Bosz mit vielen Sprints und Pressingaktionen gegen gute Mannschaften ohne Rückschläge durchzuziehen.

Christian Streich: „Das ist genial“

Es ging alleine um diesen Sieg, der Bayer 04 jetzt den Luxus einer siebentägigen Pause bis zum Heimspiel gegen die Bayern verschafft. „Auch Kai war müde“, erklärte Peter Bosz. Aber diese Müdigkeit hatte den Vielseitigen nicht davon abgehalten, ein spektakuläres Torjäger-Tor zu erzielen. „Das ist genial“, schwärmte Freiburgs Trainer Christian Streich, der wie alle Fußball-Experten in Deutschland ein Havertz-Fan ist. SC-Kapitän Christian Günther stimmte ein: „Er braucht nur diese eine Chance. Das ist die Qualität, die er hat.“

Mit diesem Treffer hat der fußballerische Extremist einen weiteren Rekord gebrochen. Mit exakt 20 Jahren und 353 Tagen, also kurz vor seinem 21. Geburtstag, erzielte er sein 35. Bundesligator. Das hat in der Geschichte des deutschen Fußballs noch niemand geschafft. Zuletzt hielt der legendäre Dieter Müller diesen Tor/Altersrekord. Im Jahr 1975 hatte er mit 21 Jahren und 18 Tagen seinen 35. Erstligatreffer geschossen bevor er später unter anderem beim 1. FC Köln zu einem der erfolgreichsten Bundesliga-Torjäger wurde. Noch heute hält Müller (66) mit sechs Treffern in einer Partie den Allzeit-Rekord der Bundesliga, erzielt hat er sie 1977 beim 7:2 des 1. FC Köln gegen Werder Bremen.

Fernduell mit Borussia Mönchengladbach

Der Rest war in Freiburg für Bayer 04 eine Willensleistung. „Nach vorn waren wir schlecht, aber am Ende haben wir verteidigt wie Männer“, sagte Trainer Bosz, den ausnahmsweise nur diese drei Punkte interessierten.

Neun von zwölf Zählern in zwölf Tagen und dabei der Sieg im direkten Duell mit Mönchengladbach machen den Ausrutscher gegen Wolfsburg erträglicher. Bis Sonntag steht Bayer 04 auf Platz drei. Das Fernduell mit der Borussia vom Niederrhein um den Champions-League-Platz vier wird wohl bis zum letzten Spieltag andauern.