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KommentarLeverkusen hat sein Potenzial wiederentdeckt

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Leverkusens Trainer Hannes Wolf

Leverkusen – Der Ball lief schnell und präzise, die Spieler suchten den direkten Weg nach vorne und den Abschluss: Zum ersten Mal seit der Amtsübernahme von Hannes Wolf in Leverkusen vor knapp einem Monat hatte man am Samstag in der Bay-Arena das Gefühl, dass sich die Werkself ihres enormen Potenzials wieder bewusst ist und es, zumindest in Teilen, abruft.

Das 3:1 gegen Frankfurt war Leverkusens mit einigem Abstand bestes Spiel unter dem neuen Trainer, der sich zwar als großer Anhänger des Offensivfußballs vorgestellt hatte, zunächst seiner Ankündigung aber keine Taten folgen ließ. Insgesamt hatte man in Wolfs ersten Partien trotz der Siege gegen Schalke und Köln kaum ein Muster in der Herangehensweise erkennen können. Zunächst schien die Defensive stabilisiert, ehe sie wieder bedenklich wackelte. Gleichzeitig stockte es in der eigentlich vorzüglich besetzten Angriffsreihe. Von Leverkusens früherem Vollgas-Fußball war nichts mehr übrig geblieben – so schien es zumindest. Der Sieg gegen Frankfurt zeigte nun das Gegenteil. Womöglich hat Wolf nach dem holprigen Start nun ein geeignetes Konzept gefunden – rechtzeitig zum Endspurt um die Europapokal-Plätze.

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Der Coach schreckt in seinem Luxus-Kader nicht vor harten Entscheidungen zurück. Charles Aránguiz, Leverkusen seit Monaten kriselnder Kapitän, saß gegen Frankfurt 90 Minuten auf der Bank. In seiner Abwesenheit brachten Exequiel Palacios und Kerem Demirbay spürbar mehr Struktur ins Zentrum. Und hinten rechts entschied sich Wolf gegen die etatmäßigen Außenverteidiger Mitchell Weiser und Jeremie Frimpong. Auch Tin Jedvaj, der diese Position ebenfalls bereits gespielt hat, blieb draußen. Gegen Filip Kostic, einen der besten Außenstürmer der Liga, setzte Wolf auf Jonathan Tah. Und der Plan ging auf. Dem Nationalspieler gelang das beste Spiel seit Monaten – Kostic hingegen quasi nichts.