LeverkusenNeuer Alltag bei Bayer 04 – alle Profis müssen zu Hause duschen
Leverkusen – Vier Tage vor vielen anderen Vereinen hat Bayer 04 vergangenen Donnerstag damit begonnen, seine Profis aus der Isolation zu holen und diese neue Form des Kleingruppen-Trainings an seinem Stützpunkt zu beginnen. Zuschauen kann man dabei nicht, denn die Übungseinheiten unter der Anleitung von Trainer Peter Bosz finden entweder in der BayArena oder dem Ulrich-Haberland-Stadion statt. Alles in Kleinstgruppen unter strikter Einhaltung der Wahrung von Abstand.
Pässe, Schüsse, Dribbling, Sprints
Es gibt keine gemeinsamen Essen, alle Umkleidekabinen werden genutzt, um den Abstand der Spieler voneinander so groß wie möglich zu halten. Geduscht wird überhaupt nicht. Das muss jeder Spieler zu Hause erledigen. Dennoch ist das Training ganz anders als in der Heim-Fitness-Phase, weil der Ball dabei ist. Unter Einbeziehung der Torhüter werden alle Trainingsformen benutzt, bei denen Nähe zwischen Spielern nicht nötig ist und kein direkter Kontakt entsteht: Pässe, Doppelpässe, Seitenwechsel, Schüsse, Volley-Abschlüsse, Dribblings um Pappkameraden und Hütchen, dazu reine Lauf- und Sprintübungen. Vieles geschieht in Zweierteams, wie Jonathan Tah und Moussa Diaby eines bilden.
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Die Profis empfinden diese eingeschränkte Form des sozialen Kontaktes mit Fußball als befreiend. Jonathan Tah hatte in der ersten Phase nach der Saisonunterbrechung durch die Corona-Krise im Interview darüber berichtet, wie emotional fordernd ein Einzelleben als Fußballer ist: „Du hast nichts, woran du dich festhalten kannst“, hatte er gesagt. Jetzt haben die Profis immerhin ihre gewohnte Trainingsumgebung, ihre Trainer, wenige Kollegen, in deren Nähe sie arbeiten dürfen und vor allem: den Ball.
Es ist nicht absehbar, wie lange diese stark eingeschränkte Art des Team-Trainings praktiziert werden muss. Bei Bayer 04 Leverkusen sind erst einmal alle froh, dass diese Form des Alltags jetzt möglich ist.