LeverkusenPatrik Schicks Stärke ist auch die Schwäche der anderen
Leverkusen – Die Erfolgszahlen des Torjägers Patrik Schick lesen sich beeindruckend. Neun der letzten elf Tore hat der Tscheche für Bayer 04 in der Fußball-Bundesliga erzielt. Mit seinen 17 Toren, erzielt in 15 Spielen, ist er dem Super-Mann Robert Lewandowski (20) in der Torjägerliste dicht auf den Fersen. In punkto Effektivität übertrifft Schick derzeit alles. Alle 69 Minuten erzielt er in der Liga ein Tor. Lewandowski braucht dafür 77, der Dortmunder Erling Haaland (13 Treffer) 76. Und Schick hat für seine Ausbeute nur einen Elfmeter benötigt, wohingegen Lewandowski und Haaland je drei Strafstöße verwandelten.
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Darüber spricht die ganze Liga, das haben auch die finanzstärksten Klubs bemerkt und darauf ist man in Leverkusen auch besonders stolz. Allerdings hat diese Bilanz eine Kehrseite: Außer Schick trifft kaum einer mehr bei Bayer 04. Vor allem kein Offensivspieler. Die letzten beiden Schick-Tore wurden nach Standards von Jonathan Tah (2:2 gegen Union Berlin) und Charles Aranguiz (1:1 bei der 1:2-Niederlage in Leipzig) erzielt. Das letzte Tor eines Offensivspielers, der nicht Patrik Schick hieß, erzielte Moussa Diaby am 3. November beim 3:1-Sieg in Leipzig, als Schick noch verletzt war.
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Sportdirektor Simon Rolfes sieht die Zweischneidigkeit des Phänomens Schick. „Es spricht ja sehr für ihn und dafür, wie gut er von den anderen mit ihren Fähigkeiten bei uns in Szene gesetzt wird“, sagt der Sportdirektor und künftige Geschäftsführer gegenüber dem Kölner Stadt-Anzeiger, „allerdings ist es natürlich richtig, dass alle anderen auch dazu eingeladen sind, Tore zu erzielen.“ Warum das derzeit nicht funktioniert, weiß niemand mit einem Satz zu erklären. Rolfes glaubt allerdings nicht daran, dass die Bayer-04-Offensive mit ihren pfeilschnellen und technisch versierten Konterspielen von den Gegnern entschlüsselt wurde: „Es ist nicht zu erkennen, dass die Gegner gegen uns jetzt anders spielen.“
Es ist eher eine Frage der Effektivität, wie auch beim 2:2 gegen Hoffenheim wieder zu beobachten war, als Bayer 04 eine klare Halbzeitführung verpasste. Nur mit Schick-Toren wird die Werkself ihr Saisonziel Champions League nicht erreichen.
Am Mittwoch absolvierte Patrik Schick eine individuelle Trainingseinheit. Sein Einsatz in Mönchengladbach (Samstag, 18.30 Uhr) gilt als nicht gefährdet. Ausfallen wird dagegen Dailey Sinkgraven mit Muskelfaserriss im Adduktorenbereich.