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Trotz 1:0-Sieg gegen MainzBayer 04 verpasst Champions-League-Platz vier

Lesezeit 3 Minuten
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Kevin Volland trifft zum 1:0.

Das Wichtigste zuerst

Leverkusen. Bayer 04 Leverkusen hat den FSV Mainz 05 am 34. Spieltag 1:0 besiegt und die Saison als Fünfter der Bundesliga beendet, weil Borussia Mönchengladbach gleichzeitig gegen Hertha BSC 2:1 gewann. Die Hoffnung auf Schützenhilfe der Hauptstädter war vergebens. Die Werkself hat den Preis dafür bezahlt, die mögliche Qualifikation für die Königsklasse am vorletzten Spieltag aus der eigenen Hand gegeben zu haben. Er war etwa 20 Millionen Euro hoch. Das ist der Unterschied zwischen Europa League und Champions League. Nur wenn Bayer 04 im August die Endrunde der Europa League gewinnt, ist der Sprung in die Königsklasse durch die Hintertür noch möglich.

Das Tor

Es fiel schnell. Nach gut einer Minute drang Bayer 04 über die rechte Seite in den Mainzer Strafraum ein, Nadiem Amiri fand den unbewachten Kevin Volland, der den Ball nach 70 Sekunden aus etwa zehn Metern ins Mainzer Tor schoss. Was wie der Auftakt eines Nachmittags voller Wendungen und Überraschungen im Fernduell mit Mönchengladbach anmutete, war der Beginn eines Sommerspieles, in dem beide Teams nichts mehr erreichen konnten.

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Das war gut

Die professionelle Einstellung der Mainzer, die sich nach dem am 33. Spieltag geschafften Klassenerhalt auch hätten ergeben können. Das Team von Trainer Achim Beierlorzer verrichtete trotz des frühen Rückstands auch ohne die allerletzte Verbissenheit seine Arbeit im Bereich Profi-Fußball allerdings seriös und hätte mehrmals fast den Ausgleich erzielt. Und dann war noch gut, dass sich mutmaßlich kein Leverkusener Spieler verletzt hat im Hinblick auf das DFB-Pokal-Finale in Berlin am kommenden Samstag.

Das war schlecht

Der Umstand, dass Bayer 04 sieben Tage zuvor bei Hertha BSC 0:2 verloren hatte. Das war schlecht. Dieser Unfall war schließlich nicht mehr gutzumachen und beeinträchtigt die Bewertung der abgelaufenen Saison beträchtlich. 63 Punkte und viele spektakuläre Spiele verlieren deutlich an Wert, wenn ein hoch talentierter Kader wie der Leverkusen mit demselben Lohn bedacht wird wie die TSG Hoffenheim. Als Mönchengladbach 2:0 führte, war der Nachmittag sportlich gelaufen.

Mann des Spiels

Kevin Volland, der nicht nur das schnelle 1:0 erzielte, sondern als unfreiwilliger Profiteur der Corona-Krise sogar noch in den Genuss von Erlebnissen kommt, die er im März abgehakt hatte: Die Teilnahme am DFB-Pokal-Finale und der Endrunde der laufenden Europa League. Normalerweise hätte seine schwere Syndesmose-Verletzung die Saison beendet. Jetzt kommt er sogar noch in gute Form.

Moment des Spiels

Der Abpfiff von Schiedsrichter Cortus nach 93 Minuten. Es war nichts zu gewinnen, es war nichts zu verlieren. Und dann ist es am besten, wenn es vorbei ist.

Das sagen die Trainer

Achim Beierlorzer (FSV Mainz 05): „Wir haben schon vergangene Woche das Minimalziel Nichtabstieg erreicht, aber wir haben es in zu vielen Spielen nicht geschafft, uns für unsere Leistung zu belohnen. Mit dem Spiel heute haben wir in elf Spielen mit einem Tor Unterschied verloren.“

Peter Bosz (Bayer 04 Leverkusen): „Wir haben alles versucht, um uns für die Champions League zu qualifizieren. Wir haben 63 Punkte geholt, es hat nicht gereicht. Ich glaube, das ist Rekord für einen fünften Platz. Ich glaube auch, wenn wir nächstes Jahr hier sitzen, dann werden 63 Punkte reichen. Die große Enttäuschung war letzte Woche, als wir durch die Niederlage die Chance aus der Hand gegeben haben, es aus eigener Hand zu schaffen. Heute ist die Enttäuschung nicht so groß. Gladbach hätte einen Fehler machen müssen, das haben sie nicht getan. Sie haben zwei Punkte mehr als wir und sind verdient in der Champions League.“