Erst das Pokal-Finale wird Aufschluss darüber bringen, ob Leverkusen die Europa League erreicht oder den Europapokal verpasst.
Ungewissheit bei Bayer 04:Auch nach Bochum weiß Alonso nicht Bescheid
Für Bayer 04 Leverkusen steht vor dem finalen Spiel in Leverkusen nur eines fest: Man wird auch danach nicht wissen, was los ist. Die Entscheidung darüber, ob der Werksklub sein Mindestziel Europa League erreicht hat, mit dem Trostpreis Europa Conference League leben muss oder ganz mit leeren Händen dasteht, wird erst im Pokalfinale sieben Tage später zwischen RB Leipzig und Eintracht Frankfurt fallen.
Das liegt am internationalen Verteilungsschlüssel der Bundesliga, der dem Pokalsieger eine direkte Qualifikation für die Europa League unabhängig vom Abschneiden in der Liga zubilligt. Es sei denn, der Pokalsieger wäre bereits durch die Liga für den Europapokal qualifiziert. Dann wandert der frei gewordene Platz zum am besten platzierten nicht qualifizierten Klub. Da die Bundesliga vier Klubs in die Champions League schicken darf, zwei in die Europa League und einen in die Qualifikation der Europa Conference League, würde das im Fall des Pokalsieges von RB Leipzig bedeuten, dass Platz sechs für die Europa League genügte und Platz sieben für ihre junge kleinere Schwester.
Gewänne allerdings Eintracht Frankfurt als außerhalb der ersten Sechs platzierter Verein das Pokalfinale, würde das Startrecht direkt nach Hessen wandern. Platz sechs führte in die Conference League, Platz sieben international ins Nichts. Und das droht Bayer 04 für den Fall, dass es nicht gelingt, am Samstag den um sein Überleben kämpfenden VfL Bochum nicht zu schlagen. Alle gehen von einem Sieg des VfL Wolfsburg über die bereits abgestiegene Hertha aus Berlin aus. Also wird Bayer 04 in einem brodelnden Ruhrstadion gegen einen ums Überleben in der Liga kämpfenden Gegner nur eines bleiben: auch gewinnen.
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Dauerreservist Fosu-Mensah könnte ein letztes Spiel bekommen
Der Werksklub wird dabei auf einige Spieler vertrauen müssen, die zum letzten Mal sein Trikot tragen. Wer genau das sein wird, steht nur in einem Fall fest. Der schon offiziell verabschiedete Dauer-Reservist Timothy Fosu-Mensah könnte nach der Verletzung von Odilon Kossounou und der Rot-Sperre gegen Piero Hincapie auf der rechten Seite der Dreierkette spielen, falls Xabi Alonso aus Mangel an Innenverteidigern mit Spielpraxis nicht zur Viererkette zurückkehrt. Auch sonst muss der Trainer tüfteln, da das defensive Mittelfeld nach dem Ausfall von Robert Andrich (Fußbruch) und der Sperre gegen Kerem Demirbay (fünfte Gelbe Karte) umgebaut werden muss. Sehr wahrscheinlich wird hier Nadiem Amiri helfen müssen, der gegen Mönchengladbach mit einem bizarren Fehlpass im eigenen Strafraum in der 90. Minute das 2:2 verschuldete.
Xabi Alonso hat diese Woche mit Amiri über den Vorfall geredet. Er hat aber auch mit vielen anderen Spielern geredet. Worüber, teilt der Trainer natürlich nicht mit. Vor Spielen sind inhaltliche Auskünfte zu Strategie, Aufstellung und Spielidee von ihm schwer zu bekommen. Das ist eine Art Branchengesetz geworden. Man redet halt, weil man muss. Gesagt wird eher wenig.
Der Wechsel von Granit Xhaka zu Bayer 04 ist steht so gut wie fest
Zu den Ereignissen, die mit einiger Sicherheit prognostiziert werden dürfen, gehört der bevorstehende Wechsel von Granit Xhaka vom FC Arsenal, der für rund 15 Millionen Euro zum Werksklub kommen wird, aber erst noch das englische Saisonfinale als Kapitän seines Teams abwartet, bevor er das verkünden wird. Dass sich der Schweizer Anführer mit der Vorliebe für Härte im Mittelfeld offenbar unabhängig von möglichen Europapokal-Qualifikationen für den Wechsel entschieden hat, ist eine gute Sache für den Werksklub. Denn auch am Montag wird niemand wissen, wie die Saison genau zu Ende geht.