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„Mein Gott!“Boris Becker echauffiert sich plötzlich über Aussage von Alexander Zverev

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Boris Becker diskutiert mit Alexander Zverev.

Boris Becker diskutiert mit Alexander Zverev. (Archivfoto)

Der dreimalige Wimbledonsieger fand am Eurosport-Mikrofon nicht nur lobende Worte für den Hamburger.

Nach seinem Spaziergang durch die Australian Open hat Alexander Zverev im Finale gegen Jannik Sinner am Sonntag (26. Januar) eine bittere Niederlage einstecken müssen. Auch bei der anschließenden Siegerehrung machte der Hamburger keine gute Figur. Vor allem eine Aussage des 27-Jährigen brachte Boris Becker am Eurosport-Mikrofone auf die Palme.

Noch bevor Alexander Zverev nach seiner glatten Dreisatzniederlage das Wort ergreifen konnte, störte plötzlich eine Zuschauerin mit Zwischenrufen die Siegerehrung. Doch der Freund von Sophia Thomalla ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Mit einem sympathischen Geständnis hatte er das Publikum schnell wieder auf seiner Seite. „Es nervt so, dass ich vor der Trophäe stehe und sie nicht anfassen darf“, leitete er seine Rede ein.

Alexander Zverev behält bei Siegerehrung nach Zwischenrufe die Nerven - Boris Becker regt sich auf

Im weiteren Verlauf seiner Ansprache sorgten drei kurze Sätze bei Boris Becker während der TV-Übertragung plötzlich für Empörung. „Ich will meinem Team danken. Wir versuchen alles richtig zu machen. Ich bin einfach nur nicht gut genug“, sagte Zverev sichtlich gezeichnet und senkte seinen Blick.

Alexander Zverev steht nach seiner Niederlage enttäuscht hinter dem Norman Brookes Challenge Cup und neben Darren Cahill (l.), dem Trainer von Sinner.

Alexander Zverev steht nach seiner Niederlage enttäuscht hinter dem Norman Brookes Challenge Cup und neben Darren Cahill (l.), dem Trainer von Sinner.

Der dreifache Wimbledonsieger, der sich in Australien schon mit Nick Kyrgios angelegt hatte, reagierte fassungslos: „Sag' doch sowas nicht, Sascha, du bist der zweitbeste Spieler der Welt, mein Gott!“ Schon im Verlauf des Matches hatte die Tennis-Legende die passive Spielweise von Zverev nach dem ersten Satz scharf kritisiert. „Sinner hat den perfekten ersten Satz gespielt. Für mich muss sich Sascha einfach ein bisschen besser bewegen, er ist mir zu statisch, steht zu weit hinten und wartet ab. Die Aggressivität, die sonst in seinem Spiel ist, die haben wir heute noch nicht gesehen“, echauffierte sich Boris Becker.

Boris Becker kritisiert Alexander Zverev schon während des Endspiels der Australian Open

Boris Becker fand aber auch lobende Worte und sprach dem Weltranglisten-Zweiten bei Eurosport ein „Riesenkompliment“ aus. „Fantastisches Turnier gespielt, fantastische Einstellung - aber er hat heute gegen einen Besseren verloren.“

Richtig begeistert war der 57-Jährige aber von der rührenden Geste Sinners, der den weinenden Zverev bei der Siegerehrung nicht nur in den Arm nahm, sondern ihm auch tröstende Worte mit auf den Weg gab. Für Boris Becker der emotionalste Moment des einseitigen Endspiels.

Kritische Zwischenrufe bringen Alexander Zverev nicht aus der Ruhe - Boris Becker feiert emotionalen Moment

Bei dem brisanten Zwischenfall vor Zveres Rede hatte die Zuschauerin von den Rängen der Rod Laver Arena dreimal „Australien glaubt Olga und Brenda“ gerufen - offensichtlich eine Anspielung auf die Anschuldigungen, die zwei Ex-Partnerinnen einst gegen Zverev erhoben hatten. „Ich glaube, sie war die Einzige im Stadion, die in diesem Moment etwas geglaubt hat. Wenn das der Fall ist, gut für sie,“ erklärte Zverev bei der Pressekonferenz in Melbourne nach dem 3:6, 6:7 (4:7), 3:6 gegen den Weltranglistenersten Jannik Sinner aus Italien.

„Es gibt keine Anschuldigungen mehr. Seit neun Monaten nicht mehr. Ich habe alles getan, was ich konnte, und ich werde dieses Thema nicht wieder aufgreifen“, sagte der Hamburger weiter. Im vergangenen Juni war ein Verfahren vor dem Amtsgericht Tiergarten gegen Zverev ohne Urteil gegen eine Geldauflage von insgesamt 200.000 Euro eingestellt worden. Der Entscheidung war eine außergerichtliche Einigung des Sportlers und seiner Ex-Freundin Patea als Nebenklägerin vorausgegangen.

Alexander Zverev gilt weiterhin als unschuldig. Bei Ex-Freundin Scharipowa, die dem Tennisstar häusliche Gewalt vorgeworfen und die Anschuldigungen in zwei langen Medienberichten detailliert dargelegt hatte, war es zu keinem Verfahren vor Gericht gekommen. (mbr)