Der dreifache Wimbledonsieger nimmt beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres kein Blatt vor den Mund.
„Taten sehen anders aus“Boris Becker zieht über Erzfeind bei Australian Open her
Nachdem Boris Becker mit seinem ehemaligen Schützling Novak Djokovic hart ins Gericht gegangen ist, trifft es nun Nick Kyrgios. Die deutsche Tennislegende weint dem Australier nach seinem desolaten Auftritt bei den Australian Open keine Träne nach. Die beiden haben auch eine angespannte Vorgeschichte.
Nach dem frühen Aus des exzentrischen Lokalmatadors in Melbourne wurde der einstige Wimbledon-Sieger deutlich: „Große Worte vor dem Turnier, Taten sehen anders aus“, kommentierte Becker den enttäuschenden Auftritt Kyrgios' bei dessen Dreisatzniederlage in der ersten Runde gegen Jacob Fearnley bei Eurosport.
Australien Open: Boris Becker legt gegen Nick Kyrgios nach
„Ich bin gespannt, in welcher Form er wieder auftreten wird. Tennis ist ja sein Forum, sein Geschäftsmodell ist glaube ich etwas anderes“, legte Becker, der vor ein paar Wochen seine Mutter verlor, nach. Kyrgios war nach langer Verletzungspause erst vor Kurzem auf die Tour zurückgekehrt - und deutete danach an, dass es sein letzter Einzelauftritt bei seinem Heim-Slam gewesen sein könnte. „Realistisch gesehen kann ich mir nicht vorstellen, hier noch einmal ein Einzel zu spielen“, sagte der 29-Jährige.
Bereits vor dem Turnier hatte Boris Becker das Auftreten des Australiers kommentiert. Kyrgios sei ein „Social-Media-Star, der ab und zu Tennis spielt“, sagte der 57-Jährige: „Er ist tennismäßig weit weg von der Weltspitze, aber er hat über 4,5 Millionen Follower auf seinen Social-Media-Kanälen. Ich glaube, das ist sein Geschäftsmodell.“
Boris Becker kritisiert Novak Djokovic scharf
Der Australier und der sechsfache Grand-Slam-Sieger haben eine Vorgeschichte. Ende 2023 lieferten sie sich in den sozialen Netzwerken einen Schlagabtausch - Kyrgios thematisierte dabei unter anderem die Haftstrafe Beckers auf polemische Weise.
Vor ein paar Tagen hat Boris Becker Novak Djokovic vor dem Start der Australian Open kritisiert. „Es sind für mich zu viele Nebenkriegsschauplätze“, sagte der sechsmalige Grand-Slam-Turniergewinner im Podcast „Becker Petkovic“, den er gemeinsam mit der früheren Tennisspielerin Andrea Petkovic aufnimmt.
„Wenn das im Moment die Priorität ist, dann finde ich das nicht gut und sogar gefährlich“, fügte der 57-Jährige noch hinzu. Der Ex-Coach des 37-Jährigen riet: „Er ist der erfolgreichste Spieler aller Zeiten, er will noch einen Grand Slam gewinnen. Und da braucht er alle Energie, die er über hat. Und da muss er sich ein bisschen zurückhalten, was diese Schlagzeilen angeht.“ (mbr/sid)