Dortmund – Youssoufa Moukoko könnte schon im November sein Bundesliga-Debüt bei Borussia Dortmund feiern. Das 15 Jahre alte Wunderkind hat schon zahlreiche Rekorde aufgestellt.Dortmund (SID) Der Plan von Trainer Lucien Favre stand fest. In der Länderspielpause Ende März sollte Youssoufa Moukoko erstmals mit den Profis von Borussia Dortmund trainieren. Die Corona-Pandemie hat das 15 Jahre alte Wunderkind des BVB zwar vorerst gestoppt, doch Moukoko hat das nächste Ziel schon fest im Visier: Im November wird er 16 und könnte dann sein Debüt in der Fußball-Bundesliga geben.
Nachdem die Deutsche Fußball Liga (DFL) den Weg endgültig frei gemacht hat, könnte Moukoko den nächsten Rekord knacken und den Ex-Dortmunder Nuri Sahin (16 Jahre, 11 Monate und 2 Tage) als jüngsten Bundesligaspieler ablösen. „Es geht mir nicht darum, einen Rekord zu knacken, sondern darum, dass wir Youssoufa zumindest die Option geben, mit 16 Jahren in der Bundesliga eingesetzt werden zu dürfen“, sagte Jugendkoordinator Lars Ricken. Der BVB will die Möglichkeit nutzen, Moukoko „an das höchste Level heranzuführen“.Mit Bestmarken kennt sich das BVB-Ausnahmetalent aus. Anfang März sorgte er in der U19-Bundesliga mit seinem 34. Treffer nach 20 Spielen für einen Torrekord und übertraf Haluk Türkeri (VfL Bochum, 2004/05) und Johannes Eggestein (Werder Bremen, 2015/16). In der vergangenen Saison hatte er mit 46 Treffern den Torrekord des früheren Schalkers Donis Avdijaj in der U17-Bundesliga geknackt.
Zweifel von Seiten der Trainer und Sportmediziner
Überraschend kommen diese Zahlen nicht. Moukoko sorgte in der U17-Bundesliga schon als Zwölfjähriger für Furore und warf damit Fragen auf. Die Trainer der Gegner, eigens befragte Sportmediziner, die Fans am Bauzaun neben dem Spielfeld: Sie meldeten Zweifel an.Sie bewegten sich auf dem gefährlich schmalen Grat zwischen (angemessener) Skepsis und bösen Vorurteilen gegenüber Afrikanern. Denn Youssoufa Moukoko ist dunkelhäutig. Ein Deutsch-Kameruner mit Geburtsort Jaunde. Da liegt es nahe, aus dem fernen, bürokratischen Deutschland Schummelei zu vermuten. Dabei hat Youssoufas Vater Joseph mehrmals eine Geburtsurkunde des deutschen Konsulats vorgelegt: vom 20. November 2004. Auch der BVB verwies immer darauf, dass Originaldokumente vorliegen.
DFB will bei Moukoko nichts überstürzen
Natürlich hat sich auch schon der Deutsche Fußball-Bund (DFB) mit dem Offensivjuwel beschäftigt. Überstürzen will der DFB allerdings nichts. „Wir müssen aufpassen, dass es sich bei Youssoufa nicht so entwickelt wie einst bei Fiete Arp“, sagte U19-Trainer Guido Streichsbier zuletzt, „bei Fiete wurde die Erwartungshaltung bundesweit so schnell so groß, dass ein gerade 17-Jähriger den HSV plötzlich alleine tragen sollte. Das geht nicht - und da sind wir alle gefordert.“
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