Kommentar zur Adria TourDas Versagen des Novak Djokovic
- Die von Novak Djokovic organsierte Adria Tour wird zum Desaster.
- Doch die Corona-Fälle beim Tennis-Turnier überraschen nicht wirklich.
- Der Weltranglisten-Erste arbeitet weiter an seinem zweifelhaften Gesamtbild.
Köln – Die Bilder aus Belgrad scheinen aus einem Fotoalbum vergangener Jahre. Ein mit Zuschauern prall gefüllte Sportanlage, Jubel auf den Tribünen, innige Umarmungen auf dem Platz zwischen den Athleten. Allerdings zeichnete die von Tennis-Superstar Novak Djokovic organisierte Adria Tour ein Bild von einer Realität, wie es sie zu Corona-Zeiten nicht geben sollte.
Party mit Dimitrow, Djokovic und Zverev
Eine Großveranstaltung vor Fans mit Teilnehmern aus verschiedenen Nationen und Stationen in mehreren Ländern. Besucher und Sportler reisen hinterher zurück in ihre Heimat – ideale Voraussetzungen für das Virus. Die zwei positiven Corona-Fälle dürfen somit niemanden überraschen. Weitere könnten folgen – man muss sich nur das Video des infizierten Grigor Dimitrow anschauen, auf dem zu sehen ist, wie er mit Djokovic, Alexander Zverev und anderen in einer Disco tanzt. Die ganze Adria Tour wirkt wie eine weiterentwickelte und hochprofessionelle Version des entlarvenden Kabinenvideos des Berliner Fußballprofis Salomon Kalou, das Hertha bis ins Mark traf und den Stürmer seinen Job kostete.
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Ähnlich karriere-gefährdende Konsequenzen werden dem Tennis-Weltranglistenersten Djokovic kaum drohen, zu mächtig ist der Serbe. Doch die Kritik an ihm wird zunehmen. Denn in seiner vorbildlastigen Doppel-Rolle als bester Spieler der Welt und Präsident der ATP-Spielervereinigung hat Djokovic auf ganzer Linie versagt. Der 33-Jährige arbeitet weiter an einem zweifelhaften Gesamtbild. Erst Ende April hatte sich Djokovic als Impfgegner geoutet.