Wer beim FC Bayern zum Start der kommenden Saison an der Seitenlinie stehen wird, ist noch nicht geklärt. Sportvorstand Max Eberl ist nach der Absage von Wunschkandidat Xabi Alonso umso dringlicher gefragt.

Gehandelt werden aktuell die Namen des Bundestrainers Julian Nagelsmann, laut Sky sogar samt Sandro Wagner als Assistent, sowie Roberto De Zerbi, der Teammanager von Brighton & Hove Albion aus der Premier League, der auch unlängst vom FC Liverpool ins Visier genommen wurde. Auch Österreichs Nationaltrainer Ralf Rangnick soll sich in der Verlosung für eine Nachfolge befinden. Doch klar ist bisher nur: Thomas Tuchel verlässt den Rekordmeister spätestens im Sommer.

Könnte Thomas Tuchel die Bayern noch vor Saisonende verlassen?

Aufgrund der 0:2-Heimpleite gegen Borussia Dortmund soll an der Säbener Straße auch über eine noch frühere Entlassung diskutiert werden. In Anbetracht des anstehenden Viertelfinals in der Champions League gegen den formstarken FC Arsenal erscheint das allerdings kaum zielführend. Die sportliche Führung in München ist sich unklar darüber, inwieweit der Trainer für die Krise verantwortlich gemacht werden kann.

Rekordnationalspieler und Sky-Experte Lothar Matthäus etwa machte jüngst die schlechte Stimmung beim deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München für das Hinterherhinken in der Bundesliga verantwortlich. „Die Atmosphäre stimmt bei Bayern seit einem Jahr nicht. Das liegt nicht nur an Thomas Tuchel, sondern überhaupt an den Entscheidungen, die getroffen wurden. Da muss man hinterfragen: Wie kommen die Verantwortlichen überhaupt darauf, Tuchel als Trainer zu wählen?“, sagte Matthäus im Interview mit der Sport Bild.

Sky-Experte Didi Hamann, der in einem Interview mit der Süddeutschen Zeitung beteuerte, er habe persönlich nichts gegen den Trainer, sähe diesen am liebsten sofort entlassen und durch José Mourinho ersetzt. Der Münchner Merkur und die tz behaupten: „Tuchel wackelt wieder“. Und der Bild-Kolumnist schlägt sogar vor, Thomas Müller bis Saisonende als Spielertrainer einzusetzen.

Thomas Tuchel soll vom FC Bayern Gehalt plus Prämien erhalten

Und doch deutet alles auf einen Abschied im Sommer. Tuchels Vertrag hätte noch bis 2025 Gültigkeit gehabt. So stellt sich die Frage, in welcher Form der 50-Jährige bei seinem vorzeitigen Abgang aus München vom Rekordmeister abgefunden wird. Wie die „Bild“ berichtet, soll Tuchel eine beträchtliche Summe erhalten.

Denn der Trainer, der 2021 mit dem FC Chelsea die Champions League gewinnen konnte, soll sein noch ausstehendes Gehalt abzüglich der Prämien komplett ausgezahlt bekommen. Geschätzt wären das rund 10 Millionen Euro, heißt es in dem Bericht. Zudem könne Tuchel direkt bei einem neuen Verein arbeiten. Verhandlungen mit dem FC Bayern seien für interessierte Vereine nicht vonnöten.

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Wohin es Tuchel zieht, ist natürlich völlig offen. Im Januar hatte er betont: „Das Ausland wird mich auf jeden Fall noch einmal reizen.“ Besonders von der spanischen Liga hatte Tuchel geschwärmt.

Für den FC Bayern geht es derweil darum, die Saison möglichst noch mit einem Erfolg auf internationaler Eben abzuschließen. Der zwölfte Meistertitel nacheinander ist bei 13 Punkten Rückstand auf Bayer Leverkusen so gut wie verloren. Die Partien gegen den FC Arsenal steigen am 9. und 17. April. (oke)