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Fortuna KölnBedauern über Wechsel von Stürmer Julian Günther-Schmidt

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Schmidt23

Fortunas Julian Günther-Schmidt (rechts) wechselt zum 1. FC Saarbrücken.

Köln – Als hätte es noch eines Beweises bedurft, wie wichtig Julian Günther-Schmidt für den SC Fortuna Köln geworden ist, erzielte der Angreifer beim 3:2-Sieg gegen den SV Rödinghausen zwei Treffer und bereitete das Siegtor von Mike Owusu vor. Das war fünf Tage vor Weihnachten. Drei Wochen nach diesem spektakulären Jahresabschluss bedauert der Fußball-Regionalligist den Abgang des Offensivspielers. Nachdem zwischen den Jahren noch versucht wurde, Günther-Schmidts im Sommer auslaufenden Vertrag zu verlängern, wechselt dieser mit sofortiger Wirkung zum 1. FC Saarbrücken. Nicht nur für Alexander Ende hinterlässt er „sportlich“, aber auch „menschlich“ eine enorme Lücke. Der Trainer bezeichnet den 26-Jährigen, der im August 2020 in die Südstadt gewechselt war, als „tollen Typ“ und „absoluten Teamplayer“.

Nach einer mehrwöchigen Eingewöhnungszeit war „Günni“, wie der Pforzheimer am Südstadion gerufen wurde, im Herbst und Winter richtig in Fahrt gekommen. Als spielstarker, durchsetzungsfähiger, fleißiger und schussstarker Offensivfußballer hatte er in 20 Spielen sieben Tore und sechs Vorlagen geliefert. Für den dritten Platz, auf dem die Kölner in der West-Staffel überwintern, war er mitverantwortlich.

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Allerdings stehen 13 Punkte zwischen der Fortuna und Aufstiegsfavorit RW Essen. Keine ausreichende Perspektive für den vierfachen Bundesliga-Spieler des FC Augsburg. Diese findet er beim finanzstarken Drittliga-Aufsteiger aus der saarländischen Hauptstadt eher vor. „Die Entscheidung ist mir enorm schwer gefallen“, sagt er. In der Südstadt sei er in einem sehr homogenen Team sehr gut aufgenommen worden und habe sich sehr wohl gefühlt. Der 1. FC Saarbrücken belegt mit Trainer Lukas Kwasniok in der Dritten Liga aber Platz vier und spielt mutigen Offensivfußball. Der könnte gut zu Günther-Schmidt passen und die kolportierte Ablösesumme im fünfstelligen Bereich sich auszahlen. „Die Fortuna hat mir viel gegeben und ermöglicht“, so der Stürmer, „am Ende war das Sportliche ausschlaggebend. Ich habe noch einmal die Chance, in der Dritten Liga bei einem ambitionierten Verein zu spielen und den nächsten Schritt zu machen.“

Fortuna verpflichtet Itter

In den Augen der Fortuna-Verantwortlichen ist die Personalie Günther-Schmidt ein Zeichen, dass auch der Verein nach dem Drittliga-Abstieg und dem Abgang von Investor Michael W. Schwetje im Sommer 2019 „den nächsten Schritt“ gegangen ist. „Vor einem Jahr wäre es noch nicht denkbar gewesen, dass einer unserer Spieler bei einem ambitionierten Drittligisten Interesse weckt“, stellt Benjamin Bruns klar. Natürlich sei der Abgang keine gute Nachricht, fährt der Geschäftsführer fort.

Bei der Fortuna konzentriert man sich jetzt schon auf die Entwicklung einer drittliga-tauglichen Mannschaft und einen möglichen Aufstieg 2021/22. Da passt die beinahe zeitgleich zu Günther-Schmidts Abgang verkündete Verpflichtung von Pascal Itter. Der 25-jährige, rechte Außenbahnspieler ist defensivstark, kann aber auch weiter vorne spielen. Zuletzt war er vereinslos, sammelte aber beim Chemnitzer FC (2019/20) und auch beim SC Paderborn (16/17) Drittliga-Erfahrung. Ausgebildet wurde der Junioren-Nationalspieler beim 1. FC Nürnberg und dem FC Schalke 04.